Der akademische Blick auf den Einkauf: Wandel & Innovation
Shownotes
Die neueste Episode des BME-Podcast "KaufKraft" bietet einen Einblick in das Thema Einkauf mit einem akademischen Fokus. Prof. Dr. Florian C. Kleemann von der Hochschule München führt ein Gespräch mit Prof. Dr. Christoph Bode, einem renommierten Experten im Bereich Beschaffungsmanagement an der Universität Mannheim.
Christoph Bode betont die Wichtigkeit einer strategischen Perspektive für die Zukunft des Einkaufs und weist darauf hin, dass dies nicht nur operative Aspekte, sondern auch die Herausforderungen beim Anwerben von Fachkräften mit den richtigen Fähigkeiten umfasst. Er unterstreicht die Dringlichkeit, die Attraktivität des Einkaufsberufs zu steigern, und hebt die enge Verbindung zwischen Wissenschaft und Praxis durch Kooperationen, Forschungssymposien und Lehrprojekte hervor.
In der Diskussion wird klar, dass Christoph Bode die Einkaufsfunktion als entscheidend für die Bewältigung aktueller Herausforderungen wie Kostenmanagement, Lieferkettenrisiken, Innovation und Nachhaltigkeit sieht. Er betont die Bedeutung von Talenten und plädiert für eine strategischere und globalere Ausrichtung des Einkaufs für langfristigen Erfolg.
Die Podcast-Folge veranschaulicht die Dynamik und die vielfältigen Aspekte des modernen Einkaufs, wobei der Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis als treibende Kraft für positive Entwicklungen herausgestellt wird.
Zudem lädt Christoph Bode zum 17. Wissenschaftlichen Symposium "Supply Management" am 04.-05. März 2024 an der Universität Mannheim ein. Mit dem Wissenschaftlichen Symposium hat der BME eine Plattform für den fachlichen Austausch zwischen Studierenden, Absolventen, Wissenschaftlern und Praktikern im Bereich Einkauf und Logistik, mit Einblicken in Aufgabenbereiche, Bildungswege und Trends der Branche geschaffen.
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Transkript anzeigen
Audiodatei
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Transkript
Sprecher 2
Liebe Zuhörerinnen, liebe Zuhörer, Liebe Einkaufscommunity, herzlich Willkommen zu einer neuen Folge des BMW Podcast Kaufkraft. Mein Name ist Florian Kliemann, ich bin Professor für Supply Chain Management an der Hochschule München. Ich beschäftige mich dabei insbesondere mit der Zukunft und Entwicklung des Einkaufs und freue mich, an dieser Stelle ausgewählte Experten Expertinnen rund um die Transformation des Einkaufs begrüßen, befragen und mit ihnen diskutieren. Zu können. Heute haben wir dazu eine ebenso visionäre wie fungierte Perspektive, nämlich Christoph Bode. Er ist Professor an der Universität Mannheim für Beschaffungsmanagement und Inhaber des von BME unterstützten Stiftungslehrschulen herzlich Willkommen, Christoph.
Sprecher 3
Vielen Dank für die Einladung, Florian.
Sprecher 2
Ja, sehr gern. Ich freu mich, ich hatte das Thema auch vorgeschlagen, weil ich wichtig finde, den Einkauf aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Für heute eine andere Perspektive, mal nicht aus der klassischen praktischen Perspektive, sonders aus der wissenschaftlich akademischen Perspektive. Aber weil ich Christoph auch aus gemeinsamen Arbeiten kenne, weiß ich, dass es deswegen eben. Nicht nur fundiert, sondern auch visionär und hochinteressant ablaufen wird vielleicht Christoph, kannst du, bevor wir in die inhaltlichen Fragen einstellen, ganz kurz mal deine Person mit deinem Werdegang ein bisschen vorstellen.
Sprecher 3
Ja, also wie gesagt. Ich bin mittlerweile 45 Jahre alt, komme vom schönen bayerischen Teil vom Bodensee und hab dann zunächst Wirtschaftsingenieurwesen studiert, hab also gar keinen direkten betriebswirtschaftlichen Background, wie man es als guter deutscher Wirtschaftsingenieur macht. Dann erstmal aus dem mit Operation Research Optimierungsthemen angefangen, da auch dann in der Wissenschaft gestartet, ich habe promoviert im Bereich Logistik, Supply Management. Und war dann auch ganz kurz so wie du versucht in die Industrie zu wechseln oder Praxis mir anzuschauen aber dem anders als du da widerstanden hab dann nach der Promotion bin ich gewechselt in die Schweiz an die ETA Zürich hab da habilitiert und wollte mir das zunächst erstmal nur anschauen, aber es ist dann tatsächlich ganz erfolgreich verlaufen und irgendwann für mich dann entschieden, dass ich gar nicht mehr rausgehe sondern eben im akademischen Welt bleibe und habe dann einen ersten. Faculty Ruf angenommen in die Niederlande, war dann noch hier und dort, bis ich dann eben einen Ruf bekommen hab an die Universität in Mannheim. Mannheim ist ein hervorragender Ort, um Forschung und Lehre in Betriebswirtschaftslehre zu machen, wir haben eine der größten BWL-Fakultäten und 2014 ist dort eine neue Initiative gestartet worden für das Thema Einkauf und Beschaffung einen neuen Lehrstuhl zu etablieren. Und da ging die Initiative tatsächlich aus, von der Industrieseite. Ein Konsortium von Firmen, aber auch Verbänden der BME war von Anfang an dabei, hat eben das Gefühl gehabt, dass eben der deutschen Hochschullandschaft für das Thema zu wenig getan wird. Dass man da so eine Art Leuchtturm etablieren wollte. Ja, und jetzt sind wir 9. Danach funktioniert immer noch. Auch das Setting ist identisch. Das Konsortium hat sich ein bisschen verändert, aber ist immer noch sehr, sehr schlagkräftig und gibt mir hier mit meinem Team eine großartige Ausgangsposition, um eben für unser Thema Forschung und Lehre zu betreiben.
Sprecher 2
Danke Christoph für den Einblick und ich habe ein bisschen schmunzeln müssen. Ich wenn ich erkläre, warum ich in der akademischen Welt gelandet bin, sage ich immer, es ist der süße Nektar der Freiheit, der einen dann in dieser Tätigkeit irgendwo reizt. Ich würde mit dir gerne, aber ein bisschen eher aus dieser Einkaufsrichtung argumentieren, du hast es gerade gesagt, dein Lehrstuhl stellt. Leuchtturmfunktion da, weil es eben im akademischen Umfeld wissenschaftlichen Umfeld, gerade in Deutschland, kaum Lehrstühle gibt, die sich fokussiert mit Beschaffungen auseinandersetzen oder mit Einkauf auseinandersetzen. Und ich meine Hypothese ist immer, dass es deswegen auch so schwierig ist, beim Nachwuchs anzukommen, weil wir in der Hochschullandschaft schon so unterrepräsentiert sind, deswegen die Frage ist Wie bist du sozusagen? Du hast es ein bisschen angerissen, aber vielleicht konkreter. Wie bist du in den Einkauf gekommen oder wie hast du dir das Thema zurechtgelegt und vielleicht auch kannst du das ein bisschen gegenüber deinen Mitstudierenden vergleichen, sind die auch im Einkaufsumfeld gelernt? Wenn warum? Wenn Nein, was ist aus deiner Sicht der Grund?
Sprecher 3
Ja, also eigentlich, du hast schon ganze Reihe von Punkten genannt, kann ich direkt anschließen. Also ich bin zum. Kauf auch nicht direkt gekommen, sondern eben über Umwege. Ja über die Logistik und dann ja halt tatsächlich auch ein bisschen Logistikdienstleister Themen gemacht, die ich heute immer noch spannend finde, Dienstleistungsthemen sind. Flex und da braucht man gut ausgebildete Leute, um die zu analysieren, aber irgendwann habe ich festgestellt, dass die Themen die mich am meisten interessieren alle irgendwie mit Lieferanten zu tun haben und dann habe ich gemerkt ah ja da gibt es ja eine Funktion die sich damit im engeren Sinne beschäftigt und das ist der Einkauf und das. Wirklich großartige am Thema ist jedes Unternehmen egal oder jede Organisation. Ja muss noch nicht mal Profit maximierter sein. Jede Organisation hat eine Einkaufsfunktion, denn niemand ist für sich selber irgendwie. Aus sich selbst heraus hinreichen, sondern jeder braucht irgendwie Ressourcen, die er selbst nicht bedienen kann und deswegen haben wir überall ein Ansprechpartner oder eine Ansprechpartnerin und das macht die Rolle aus Forschersicht schon sehr gut. Wenn ich das jetzt vergleiche mit meinen alten Freunden im Bereich Logistik, Supply Chain. Da ist nicht immer so klar, wo eigentlich sich die Ansprechpartnerinnen oder Ansprechpartner dann auch wirklich befinden im eigentlichen Unternehmen oder in der Organisation. Was du gesagt hast, in als erstes zum zur Sichtbarkeit ist. Leider immer noch ein großes Defizit und da haben wir auch in der deutschsprachigen Szene, glaube ich, noch mal eine noch ein besonderer Rückstand im Vergleich zu manch anderen Ländern wie jetzt in die USA. Schaue nach. Skandinavier Niederlande dort ist an den relevanten Hochschulen das Thema schon deutlich stärker verankert worin gegen bei uns ich mein muss man nur mal sich ein bisschen rumschauen Es gibt tolle Kolleginnen Kollegen geht das machen, aber wir bräuchten eigentlich noch viel mehr, wenn ich in Mannheim mich umschaue Wir haben 45 Lehrstühle für das Thema Marketing Wir haben 56 für das Thema Finance Accounting Taxation kann ich so schnell gar nicht zusammenzählen. Natürlich sind das alles wichtige Themen und ich will jetzt auch nicht den Eindruck erwecken, dass wir die irgendwie gegeneinander ausspielen. Spielen alle, brauchen wir aber. Fakt ist, wenn ich jetzt mich in Mannheim umschaue, bin ich im direkten Wettbewerb um die besten und schlausten Studierenden, die ich will, ich natürlich für mein Thema begeistern, aber da steh ich schon n bisschen einfach im Schatten von dieser Schlagkraft, die die anderen Betriebswirtschaftsdisziplinen da auffahren können. Und ich habe tatsächlich aus der Konstruktion von diesem Stiftungslehrstuhl, dass ich halt spannende Unternehmen auch im Rücken hab. Einfach die Unternehmen, die mich unterstützen, da haben schon eine große Strahlkraft, mit der ich dann halt auch aufzeigen kann. Das Thema, was ich erzähle, das bin ich nur ich, sondern da gibt es wirklich spannende Karriereoptionen und Themen da draußen. Ich vermute, manche andere Setup an anderen Hochschulen hat das halt nicht und das macht es schon schwierig, also da ist natürlich auch jetzt damit verbunden der Aufruf an alle Praktika da draußen, kommen sie zu uns an die Universitäten, an die Hochschulen und engagieren sie sich und sorgen dafür, dass wir einfach noch mehr auch. Strahlkraft in unsere, in unsere Vorlesung bekommen.
Sprecher 2
Ja, super Punkt. Ich glaube mein Aufruf an der Stelle wäre typischerweise, sagen jeder von uns, der im Einkauf tätig ist, ist auch gleichzeitig im weitesten Sinne Influencer im Sinne von Advokaten für unsere Funktionen, um das nach außen zu tragen. Gab es denn da in deinem Werdegang irgendwie einen Moment, wo du gesagt hast, jetzt gucke ich links, jetzt gucke ich rechts, da bin ich relativ allein, also was waren so die die Entscheidungen, die Weggabelungen, die du wahrgenommen hast? Ganz wichtig für deinen Stiftungslehrstuhl, dass er sich so entwickelt hat, wie du gerade skizziert hast.
Sprecher 3
Also für mich jetzt auf aus der Karriereperspektive gab es jetzt nicht groß zögern also das das weiß jeder, wenn man Erfolg haben will im Leben, dann muss man das 100% mit Passion machen und die habe ich Gott sei Dank du hast am Anfang gesagt der süße Nektar, wenn man mal ehrlich ist, wir haben schon einen der besten Jobs der Welt und ich mache das total gerne, also dahingehend gab es keine Zweifel. Beim Aufbau des Stiftungslehrstuhls bin ich stark angewiesen, eben von einem Stifter Kreis haben aktuell 10 Stifter, die den Lehrstuhl 100% finanzieren, also das ist auch eine. Wahnsinnige Erfolgsstory und da möchte ich hier an der Stelle den auch wirklich ganz herzlich danken, nicht nur eben jetzt von meinem Team Perspektive, sondern ganze Universität Mannheim ist da stolz drauf. Zurecht eben, dass die, dass die Unternehmen da eben diesen, diese große. Bereitschaft und auch die Langfristigkeit haben eine nur nebenbei bemerkt. Ne, Wir haben ja. Jetzt auf der politischen Agenda erleben wir, wie schlecht es ist, wenn man keine langfristige Planbarkeit in den Raum stellt. Und das ist bei mir im Stifterkreis eben tatsächlich nicht so, sondern die sind wirklich dem Lehrstuhl sehr treu und. Dadurch haben wir halt auch wenig Unsicherheit gehabt, da nach vorne zu gehen. Wir machen mit denen auch viel, also es ist auch nicht, also ich denke es ist echt ein WinWin und ich würde jetzt, auch wenn jemand da Interesse hat, gerne mal auf unsere Webseite schauen. Punkt BWL Punkt Uni-mannheim.de. Da sieht man dann auch, was für großartige Unternehmen da in dem Kreis sich engagieren. Und dann auch eine privilegierte Zusammenarbeit mit uns bei Forschung und Lehre machen. Aber das ist in dem Sinne jetzt so. Um die Gabelung gab klar, es gibt UPS and Downs, Wir hatten in der Coronazeit auch ein bisschen Schwierigkeiten, aber im Großen und Ganzen ist das wirklich eine großartige, also wirklich eine echte Erfolgsstory und ich wäre auch nicht mehr vielleicht hier, wenn das nicht so eine so eine großartige Geschichte wäre.
Sprecher 2
Vielleicht ein weiterer Vorteil an unserem Tätigkeitsfeld und auch der Funktion Einkauf ist, dass es aus meiner Sicht irgendwie immer noch wahnsinnig viel zu tun gibt und natürlich auch immer noch weitere Themen dazu kommen und deswegen, um das nicht sozusagen nur zu einer akademischen Sprechstunde zu machen, sondern auch wirklich deinen fundierten Außenblick oder akademischen Blick auf den Einkauf zu geben. Wie nimmst du den Einkauf aktuell in Unternehmen wahr, wo sagst du, Hey, das hat sich sehr positiv entwickelt, aber wo liegen auch Baustellen?
Sprecher 3
OK, also vielleicht wenn ich jetzt von ganz außen drauf schaue, was welche Situation haben wir jetzt ist. Gerade Mitte Januar kam jetzt die Schätzung über die Konjunktur in Deutschland, 2023 ist leicht zurückgegangen laut Statistischem Bundesamt, egal wie man jetzt Rezession definiert oder so, aber insgesamt ist die Wirtschaftslage Mau und Weltwirtschaft ist auch nicht viel besser. Ich glaube das Welt Wirtschaftswachstum Prognose ist. So plus ein Prozent oder so, weil wir einfach so viele Unsicherheiten und leider so viel Konflikte da auf dem auf dem Horizont haben, teilweise ja direkt in Europa, und ich glaube das. Es so. Problematisch. Es erzeugt einen unglaublichen Kostendruck für viele Unternehmen und der kommt natürlich auch ganz stark im Einkauf an. Also diese Konjunkturproblematik für manche eine technologische Transformation für viele Branchen in Deutschland, die relevant sind, da leben wir halt auch. Die Transformationen mit Green Deal erleben, das ist jetzt erstmal so, diese düstere Ausgangslage oder diese herausfordernde Ausgangslage und jetzt kommt die gute Geschichte. Ich glaube, dass der Einkauf dort halt eine ganz, ganz wichtige Rolle einnimmt, um diese Herausforderungen zu meistern. Ich hatte heute Vormittag ein kurzes Gespräch mit Einkaufsleitern. Da war der aktuelle Einkaufsleiter von der BASF, Matthias Dorn, und der sagte, das wird die Dekade des Einkaufs und ich hör das natürlich erst mal nicht nur deshalb, weil ich es gerne höre, finde ich das gut, sondern ich glaub, da hat er absolut recht, die ganzen Probleme, Herausforderungen, die wir jetzt aktuell erleben. Die können doch nur gelingen, wenn man im Einkauf aber im Beitrag leisten die Nachhaltigkeit, wer soll es denn machen? Das muss im Score 3 irgendwo passieren, einfach nur immer irgendwelche Pöppel Statements und irgendwie da unseren Namen tanzen, das reicht halt nicht, es muss irgendwo passieren und Versorgungssicherheit, die Konflikte, das kann auch nur passieren, wenn der Einkauf da schlau mitdenkt und deswegen klar, mir ist schon auch bewusst, wir erzählen uns die Geschichte, Einkauf soll wichtiger werden und relevant und so jetzt schon seit vielen Jahren. Aber das macht es deswegen nicht falsch. Also das ist richtig und die Geschichte. Hat halt dann auch zur Konsequenz, dass wir spannende Themen aktuell in dem Bereich vorfinden, die dann auch wieder hoffentlich die Talente anziehen, weil das halt interessante, spannende, interessante Herausforderungen sind. Wo liegen Baustellen, hast du gefragt, klar, da ist immer noch viel zu machen, was jetzt Professionalisierung angeht, hat der Einkauf oder die Einkaufsfunktion auch da, vielleicht übertreibe ich einen Tick, aber nicht viel. Ich würde ich schon sagen war vielleicht die war der Einkauf die erfolgreichste Unternehmens Funktion der letzten 2030 Jahre in den meisten Industrien, aber da war natürlich auch ein großer Rückstand also wenn man von den 80er Jahren ausgehen die dort Einkauf passiert ist war sicherlich auch einfach noch viel Potenzial trotzdem wenn wir angucken in welchen Top Management Teams ist der Einkauf heute schon direkt sichtbar im Vergleich. Zu manch anderen Funktionen haben wir sicherlich noch ein paar Schritte, die man gehen kann. Bei anderen Aspekten, glaube ich, haben wir einfach Probleme wie oder die Herausforderungen, die alle anderen auch haben. Also meine Kollegen im Marketing erzählen sich auch KI hoch und runter und digitale Transformation und Nachhaltigkeit. Im HR ist es nicht anders und Produktion Logistik ähnlich, also die diese technologischen Trends und Trends, die jetzt halt die aktuelle Regulatorik auch mit sich bringt, die werden alle anderen auch nicht.
Sprecher 2
Lass mich trotzdem an der Stelle noch mal den Fingern Stück weit in die Wunde legen du hast gerade gesagt ne das das Zitat vom CPO von BASF das ist auch Balsam auf meine Seele und man hat es deiner Mimik angesehen auch auf deine Seele und hast aber auch realistisch gesagt ne das ist jetzt nicht das erste Mal dass man uns zumindest meine Wahrnehmung dass man im Einkauf durchaus sehr zufrieden ist mit dem wie man sich entwickelt hat das man sich weiterentwickelt hat aber vielleicht auch schon das eine oder andere mal mehr über bestimmte Themen gesprochen hat hast du ein. Gefühl, wenn man sagen würde, na ja, der Einkauf ist vorangekommen, aber vielleicht noch nicht ganz da, wo wir eigentlich gedacht haben, dass das schon ist. Woran das liegt, beziehungsweise was man da machen kann.
Sprecher 2
Hast du ein Gefühl, wenn man sagen würde, na ja, der Einkauf ist vorangekommen, aber vielleicht noch nicht ganz da, wo wir eigentlich gedacht haben, dass das schon ist, woran das liegt, beziehungsweise was man da machen.
Sprecher 3
Ja, wahrscheinlich ist es einfach auch in der Natur der Sache. Man wird halt sehr stark oft auf die Kosten Seite reduziert, auf der einen Seite ist das auch wichtig ne, weil das Halt ein Bereich ist, der direkt. Des Einkaufs ziehen lässt, wo dann auch der der starke Beitrag auf die auf das Finanzergebnis kommt, aber wir dann oft auch glaub ich den Fehler machen. So was heißt den Fehler aber halt sehr stark dann auch über die Seite uns definieren und kommunizieren. Statt eben zu sagen, nee, wir sind nicht nur. Diese Funktion, sondern es gibt halt so viele andere wichtige Aspekte, wo man Beitrag leisten und dann Wettbewerbsvorteile entsteht halt nach Porta ne auf der einen Seite auf der Preisdifferenzierungsseite, aber auf der anderen Seite halt auch auf der nicht preisrelevant. Also all die Aspekte, mit denen wir uns differenzieren können, die nicht nur Preis Bedingungen. Es kann Lieferverlässlichkeit sein, es kann Qualität sein, Innovation, das kann auch Nachhaltigkeit sein, wissen es vielleicht nicht überall, aber da könnte man vielleicht in der Kommunikation und über die Wirkung noch besser werden. Ich denke, da haben andere werden andere Funktionen einfach gar nicht so sehr immer sich so eng machen, so klein sehen, trotzdem darf man glaube ich auch ein bisschen eben auch stolz sein, was halt erreicht wurde. Also vielleicht sind wir dahingehend noch ein bisschen zu wenig Hosenträger Schnalzer, um einfach zu zeigen, was eigentlich da in der Vergangenheit schon auch wirklich sehr professionell jetzt im Einkauf sich entwickelt hat.
Sprecher 2
Na, ich meine These ist dazu immer, dass eben Leute im Einkauf arbeiten, die sich mit dem Thema Marketing nicht so leichttun und quasi. Sie ja, das würden wir jetzt mal in deinem Fall mit Hosen, Hosenträger, schnalzen übersetzen. Das ist ein schönes Bild. Ich will jetzt aber auch natürlich nicht nur in ein Problem rumbohren du hast gerade selbst gesagt, dass du die die Perspektive des Einkaufs weit über den Kosten siehst und das weitere ein weiterer Vorteil unserer Tätigkeit, unseres Tätigkeitsfeldes ist ja. Dass wir auch einigermaßen freie Themen und Schwerpunkte wählen können, in die wir unsere Forschungsarbeit, in die wir unsere Lehrer auch ausrichten. Wo sind deine Schwerpunkte beziehungsweise also deine Schwerpunkte als Personen und auch Leiter natürlich dieses Stiftungslehrstuhls, also welche Themen, welche Schwerpunkte bildet ihr da ab?
Sprecher 3
Mhm, genau jetzt in der Forschung wird es jetzt schon sehr, sehr eng. Ne, also ich. Würde jetzt hier in so einem Gespräch immer so tun, als wäre ich Experte für alles in meinem Bereich aber.de facto bin ich natürlich das nicht, sondern ich kenne mich nur bei ein paar Bereichen aus wir machen im engeren Sinne Forschung im Bereich Risiko Störungen und Lieferketten schon sehr. So seit ich angefangen hab zu arbeiten. Meine Dissertation habe ich schon dazu geschrieben, irgendwie 2005, dann schauen wir uns an. Ausgestaltung von Lieferantenbeziehungen also da geht es ebenso in die Indizierung letztendlich Koordination und Motivationsprobleme. Wir haben ein gewisses Interesse an Innovationen und. Ich mein damit nicht, dass ich mich dafür interessiere, wie man Unternehmen gründet. Aber ich interessiere mich dafür, wenn man halt als etabliertes Unternehmen mit Unternehmen oder unternehmerischen Entitäten besser zusammenarbeiten kann. Zunehmend interessieren wir uns auch für Nachhaltigkeit, das Feld hat sich dramatisch verändert, vor 10 Jahren hatte ich noch wenig Interesse daran, denn in der Forschung war das Feld auf der einen Seite ganz stark geprägt von zu Predigern, die immer gesagt haben, unternehmen müssen mehr machen, mehr machen, mehr machen. Das ist halt in einer Welt, wo wir als Betriebswirtschaftslehre jetzt ja immer Traders. Wir leben in einer Welt, wo nichts umsonst. Ist und deswegen gibt es irgendwo immer Trade offs zu entscheiden und immer nur erzählen mehr ist halt irgendwie nicht spannend und interessant das hat sich aber geändert und ich glaub das ist jetzt auch eine der spannendsten Bereiche Forschung Forschungsbereiche aktuell und der letzte Punkt Nummer 5 wir machen ein paar Themen rund um das Thema. Digitalisierung, Strategien, Performance, das ist so unsere Grabbelkiste, wo alle spannenden Themen reinpassen, denen die anderen nicht so direkt reinpassen.
Sprecher 2
Mhm, ja, klingt spannend. Ich kenne auch einige deiner Arbeiten und das leitet glaube ich gut über auf die nächste Frage, weil ich zum Beispiel ein Paper oder ein Forschungsprojekt, wo ihr eben über Kooperation mit Start UPS und der Innovationsausrichtung der Beschaffung dieses Paper habe ich schon wirklich sicherlich 1015-mal weiterempfohlen, trotzdem die konkrete Frage und jetzt haben wir natürlich typischerweise eine eher praxisorientierte Zuhörerschaft hier bei dem Kaufkraftpodcast, wie können denn. Praktiker aus deiner Sicht von eurer wissenschaftlichen Arbeit profitieren? Ne, der Einkauf ist ja eine sehr sag ich mal Hands on Funktion durchaus, wie findet bei euch der Transfer statt, was tut ihr dafür und was können auch Einkäufer tun, um mit euch da zusammen in Gesprächen zu kommen?
Sprecher 3
Es gibt den das schöne Zitat von Kurt Levin der hat gesagt das nichts ist so praktisch wie eine gute Theorie und ich weiß schon da wird jetzt der ein oder andere so ein bisschen die Augen verdrehen aber Wir haben schon eine sehr anwendungsorientierte Brille in unserer Forschung was auch eben daran liegt, dass wir durch diesen Lehrstuhl. Großartige Unternehmenskontakte haben und auch Zugang zu Praxis Problemen und Praxis Daten setzen beispielsweise haben wir mit der Firma Claas einen Lieferantenzufriedenheitstool oder MS Tool entwickelt was aus unserer Sicht jetzt echt auch gut funktioniert der Austausch, der findet also über verschiedenste Formate statt auf der einen Seite haben wir die Zusammenarbeit in der Lehre, dass man eben bei Seminararbeiten Bachelorarbeiten Masterarbeiten mit uns in Kontakt kommen kann. Ich kann klar, wir haben eine privilegierte Zusammenarbeit mit den Unternehmen in unserem Stifterkreis und sind da auch schon ganz gut immer ausgelastet, aber da sind wir eng an der Praxis dran. Wir haben mit dem wissenschaftlichen Beirat des BMES die Freude eben seit vielen Jahren jetzt das wissenschaftliche Symposium Supply Management vom BME hier in Mannheim auszurichten und zu organisieren, was meines Erachtens wirklich eine einzigartige Veranstaltung ist. 2 Tage, wenn jemand gerade seinen Kalender offen hat, dann bitte eintragen. 4.-5. März 2024 Montag & Dienstag in Mannheim es großartiges Event, wo wir sowohl eben die deutsche wissenschaftliche Community im Einkauf zusammenbringen mit eben der Praxisseite. Wir haben Einkaufsleiter dabei, letztes Jahr Kino Speaker Jan Grothe von der Deutschen Bahn, die auch eben ein Stück da sind von unserem Lehrstuhl und viele andere großartige Kollegen. Du bist auch immer dabei, also wenn man als Praxis in Kontakt kommen möchte mit der Forschung, und zwar allen Ebenen. Der Professorenseite bis hin zu Nachwuchswissenschaftlern. Dann ist das glaube ich „The Place to be“ und Mannheim ist sowieso gut zu erreichen und eine schöne Stadt also ein Aufruf sich das vielleicht mal anzuschauen Ich glaube einfacher geht es eben nicht um einfach zu schauen was die was die Forschung so macht und dann in Diskussion zu kommen ne also es ist halt auch eine Einladung, wenn man jetzt sagt, ja ich kann da nicht viel mit anfangen. Dann muss man eben mal mit uns sprechen und schauen, woran es denn liegen könnte, warum unsere Ergebnisse nicht irgendwie praxisnah sind oder umsetzungsrelevant.
Sprecher 2
Mhm, wollte ich gerade sagen, also das ich kenne das Format natürlich tatsächlich auch und kann das auch als Kollege über dich sagen und natürlich auch viele andere anwesende Kollegen, dass das eben nicht der akademische Elfenbeinturm ist, aus dem dann irgendwie quasi heruntergepredigt wird, sondern dass das wirklich auch ein Dialogthema ist. Nichtsdestotrotz weiß ich auch aus meiner Dissertation noch am Schluss, typischerweise braucht es noch Handlungsempfehlungen, konkrete Handlungsempfehlungen, das heißt, wenn wir jetzt mal den Scheinwerfer Richtung Zukunft drehen. Was sind so aus deiner Sicht die, wenn noch nicht genannt, wesentlichen thematischen Zukunftsherausforderung für den Einkauf? Worauf sollten Einkäufer zukünftig achten beziehungsweise wo können Sie ansetzen, um den Einkauf eben diese Schritte voranzubringen, die wir am Anfang skizziert haben?
Sprecher 3
Gut also, vermutlich ist das in diesem Podcast schon x-mal gesagt worden, aber es ist trotzdem richtig. Also der Einkäufer der Zukunft, der wird halt zunehmend nicht mehr auf den operativen Ebenen den Unterschied machen, sondern oder die wird nicht dort den Unterschied machen, sondern eben den. Strategischen Themen Man braucht Leute, die mitdenken, Netzwerkfähig sind, die die Stakeholder im Blick haben, die einfach schlau mitdenken, wo die Savings zu holen sind oder die anderen differenzierenden Erfolgsfaktoren. Und ja, also da müssen wir einfach gucken, dass wir diese Profile für den Einkauf begeistern, und für die Herausforderung bedeutet das jetzt gleich für die Unternehmen. Fachkräfte Talente bekommen, vielleicht auch im Ausland. Also das jetzt für mich auch so ein Blickwinkel, wenn wir haben in Mannheim hervorragende Studierende, aber auch dort tue ich mir schwer, gute Doktoranden zu finden und gucke jetzt immer zunehmend ins Ausland. Viele meiner Kollegen haben Leute aus dem Iran, aus der Türkei, aus Italien, aus Spanien, aus Griechenland, ich habe vielleicht noch ein Fun Fact nebenbei. Obwohl so lustig ist. Das gar nicht so n guten Freund, der ist Full-Professor an einem IIT in Indien. IITS muss man wissen, sind so die absoluten Elite Ingenieursschulen in Indien, wo man wirklich selektiert, wird aufgrund seiner mathematischen Fähigkeiten. Nun habe ich ihn angerufen und eben gesagt, wenn du mal einen guten Kandidaten oder Kandidatinnen hast, dann mach doch mal Werbung für unsere Promotionsstellen, dann hat er gesagt Christoph in Indien will keiner mehr nach Deutschland. Die wollen die besten, wollen vielleicht nach USA oder bleiben direkt in Indien. Und dann erzählt er mir die Erfolgsgeschichte von Indien, dass er auf dem Mond gerade. Da ist also was dran. Also so diese Idee, wir haben Magneteffekt und da kommen alle guten Leute nach Europa, da müssen wir echt auch noch mal drüber nachdenken, wie wir was an der Attraktivität machen und das Problem ist natürlich breiter als jetzt Einkauf oder unsere einzelnen Unternehmen, aber es ist eine Zukunftsherausforderung, weil ohne gute Leute. Da können wir jetzt noch so viel über die einzelnen Themen diskutieren. Fakt ist, ohne die wird es nicht gehen, also die die, die den Unterschied machen, sind am Ende des Tages die Talente und so komplett wegdigitalisiert und nur noch KI wird es auch nicht, weil wenn der Einkauf weg digitalisiert wird, dann wird auch der Vertrieb weg digitalisiert und dann gehen andere Sachen auch bald ins Digitale über und dann geht die Wertschöpfung auch irgendwo ins Fragezeichen also ich glaube und du hattest neulich auch dazu einen Podcast gemacht. Letztendlich hängt es an den Leuten, an den Mitarbeitern. Das ist eine gute Neuigkeit, aber ist auch eine Herausforderung und wir können eben den kleinen Teil bei den Talenten als Hochschule mit begleiten, aber allein schaffen wir es auch nicht und da braucht man ebenso von der Gesellschaft, von allen, die dort neue Rolle und Entscheidungen treffen, eine Unterstützung.
Sprecher 2
Christoph, Ich glaube, ein besseres Schlusswort können wir uns an der Stelle nicht wünschen. Ganz klarer aktiver Impuls, auch schön noch mal aufzuzeigen eben, dass hier beide Seiten eigentlich hoffentlich der gleichen Medaille, nämlich Praxis und Wissenschaft und Ausbildung, in die gleiche Richtung Streben und für den Einkauf. Die besten Talente zu entwickeln und auch in diesen Arbeitsbereich zu lotsen. Danke für das Podcast. Danke für deine offenen, auch bisweilen kritischen und immer konstruktiven Gedanken. Mich hat es gefreut, auch auf der Form kollegial sich auszutauschen. Und dann hoffentlich in eine rosige Einkaufszukunft zu schreiten.
Sprecher 3
Herzlichen Dank und ein erfolgreiches Jahr 2024.
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