Einkauf der Zukunft: Nachhaltigkeit im Fokus

Shownotes

In der neuesten Folge des BME-Podcast "KaufKraft der Entscheidertalk" beleuchten wir die entscheidenden Fragen rund um den Einkauf und die Wertschöpfungskette. Als Gastmoderator führt Philipp Buddemeier, Autor des Buches "Green Ferry", durch die Episode und spricht mit Dr. Thomas Schulte von Bosch über nachhaltigen Einkauf und die Herausforderungen der Zukunft.

Thomas Schulte, Leiter Supply Chain Management Einkauf bei Bosch, teilt seine umfangreiche Erfahrung und erläutert, wie Bosch mit Initiativen im Einkauf zu nachhaltigen und resilienten Lieferketten beiträgt. Er diskutiert die kommenden Herausforderungen und Chancen durch die Corporate Sustainable Reporting Directive (CSRD) und wie Bosch Lieferantendaten wie etwa CO₂-Emissionen erfasst. Schulte erklärt, welche Kennzahlen und Indikatoren Bosch nutzt, um den Erfolg von Nachhaltigkeitsinitiativen zu messen, und teilt Praxisbeispiele sowie Tipps zur Datenerhebung im Einkauf.

Weitere zentrale Themen sind die Kollaboration und neue Formen von Partnerschaften, um gemeinsam Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Schulte betont die Wichtigkeit eines neuen Mindsets, um gemeinsame Trainingsprogramme zu entwickeln sowie Ressourcen und Wissen zu teilen. Er gibt unter anderem Einblicke, wie der Einkauf von Bosch mit Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft und sozialen Herausforderungen umgeht. Außerdem werden Ansätze zur praktischen Umsetzung von Circular-Economy erläutert.

Hören sie jetzt rein und erfahren sie, wie Bosch Nachhaltigkeit im Einkauf umsetzt und welche Impulse für Lieferkettenmanagement und eine zukunftsfähige Wirtschaft sich hieraus ergeben! Und wer mehr zum Thema Nachhaltigkeit lesen möchte, findet das Buch "Green Ferry", das ausführlich über nachhaltiges Wirtschaften und den Einkauf spricht, überall im Buchhandel oder bei Schweizer Fachinformationen.

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Transkript

Sprecher 2

Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, Liebe Einkaufscommunity, herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Kaufkraft der Entscheider Talk, dem BME Podcast, der sich mit den entscheidenden Fragen rund um den Einkauf und die Wertschöpfungskette beschäftigt. Mein Name ist Philipp Buddemeyer und ich freue mich sehr, heute als Gast Moderator diese Episode präsentieren zu können. Vielleicht kennen mich einige bereits durch mein Buch Greenferry, das im Moormann Verlag erschienen ist. In Greenfery nehme ich meine Leser auf eine Reise in die Zukunftswirtschaft. Mit damit ist Greenfery ihr Ticket ins konsequent nachhaltige Wirtschaften ein zentrales Kapitel meines Buchs widmet sich dem Einkauf als wesentlichen Baustein für die Transformation der Wertschöpfungskette. Bislang stehen für Einkäuferkriterien wie Preis und Funktionalität im Vordergrund, um aus dem Einkauf heraus zum Ziel der Profitmaximierung beizutragen. In Greenfery beschreibe ich mit meiner Co Autorin Katharina Beck das Zielbild des sogenannten Save and Just Space. Damit beschreiben wir den sicheren und gerechten Rahmen für eine Zukunftswirtschaft, in der wirtschaftliche Aktivität innerhalb der planetaren Grenzen und zum Wohle aller Menschen stattfindet. Mit diesem Zielbild vor Augen gilt es im Einkauf neben Preis und Funktionalität weitere Kriterien zu berücksichtigen, zum Beispiel die Reduktion der ökologischen Schadwirkung unter die Beseitigung von sozialen Missständen. Zusätzlich stellt sich natürlich die Frage, welchen Positivbeitrag der Einkauf leisten kann, beispielsweise durch den Einsatz von regenerativen Materialien oder die gezielte Verbesserung der Lebensbedingungen von Beteiligten entlang der Wertschöpfungskette. Dann ist aber die spannende Frage, können solche Nachhaltigkeitsziele in einem herausfordernden Umfeld mit hohen Kosten und Leistungsdruck überhaupt verfolgt werden? Klar. Was der Gesetzgeber vorgibt, beispielsweise die Vermeidung von Zwangsarbeit entlang der Lieferkette, das muss der Einkauf sicherstellen. Aber geht noch mehr als die Erfüllung gesetzlicher Vorgaben oder sind die gesetzlichen Vorgaben nicht schon viel zu? Ganz viele Fragen und wer wäre besser in der Lage, hierauf zu Antworten und Praxistipps aus einer langen und erfolgreichen Karriere im Einkauf bei Bosch zu teilen als mein heutiger Gast Doktor Thomas Schulte Thomas Herzlich willkommen und vielen Dank, dass du heute hier bist, kannst du dich kurz unseren Hörern vorstellen und über deine aktuelle Rolle bei Bosch sprechen.

Sprecher 3

Philipp erstmal herzlichen Dank für die Einladung und natürlich mache ich das gerne. Also mein Name, du hast es gesagt, Thomas Schulte, ich bin von Haus aus Elektrotechniker und seid mehr als 25 Jahren bei Bosch. Und mehr als 20 Jahre im Einkauf. Ich habe da verschiedene Funktionen im in und Ausland übernommen und bin seit 2019 für die Governance und Funktionale Exzellenz aller Bosch Einkaufsbereiche zuständig, vielleicht noch ein bisschen, um den Rahmen zu erläutern. Der Bosch Konzern macht 90 Milliarden Euro Umsatz mehr als 50 Milliarden Euro, davon ist Einkaufsvolumen, das heißt also es gibt einen sehr großen Hebel, den wir da zu bewegen haben und auch eine große Verantwortung für den Unternehmenserfolg. Im Einkauf selber sind mehr als 8000 Mitarbeitende beschäftigt, weltweit und 21000 in der Supply Chain. Und da wir in verschiedenen Industriesektoren unterwegs sind, von Automotive bis hinzu. Küchengeräten haben eine sehr hohe Komplexität zu bewältigen und die Aufgabe meines Teams, die besteht eben darin, das, was du gerade angedeutet hast, nämlich gesetzliche Rahmenbedingungen zu erkennen und. Dann auch zu gewährleisten, dass die entsprechend umgesetzt werden und auf der anderen Seite auch das hast du angesprochen, Selbstverpflichtungen oder Selbstentscheidungen zu treffen und zu den Aufgaben meines Teams gehört das, was du eben angesprochen hast, nämlich die Gewährleistung, dass alle gesetzelichen Rahmenbedingungen eingehalten werden, beispielsweise das Lieferketten, sorgfaltspflichtengesetz, aber auch auch das hast du schon adressiert, die Umsetzung von Beschlüssen der Geschäftsführung, also das heißt Selbstverpflichtungen zum Beispiel zur Reduzierung von Emissionen in. Lieferketten.

Sprecher 2

Ist kurz angesprochen ein großer Hebel mit über 50 Milliarden Einkaufsvolumen. In der Tat. Riesiges Volumen was ihr da bewegt und in meinem Buch Greenferry spreche ich unter anderem eben über die Bedeutung von nachhaltigem Einkauf. Und wenn du jetzt mal für einen Moment von einer idealen Welt träumen dürftest, was könnte der Einkauf dann? Ohne Restriktionen durch die verschiedenen Herausforderungen, die wir gerade erleben. Was könnte der Einkauf dann idealerweise zur Nachhaltigkeitstransformation beitragen, also.

Sprecher 3

Also das Zielbild ist für mich ein Einkauf, der eben die Beschaffung nachhaltiger Materialien und auch den Einsatz nachhaltiger Technologien sicherstellt. Und natürlich ist das zum Teil schon Realität. Und zum anderen Teil vielleicht noch Vision, weil klar ist, es ist sind hochkomplexe Themen, da gehört Qualifikation zu, auf unserer Seite auch Qualifikation bei Lieferanten, da gehört Innovation zu, die es vielleicht schon gibt oder teilweise noch nicht gibt, da gibt es die Kunden, die natürlich auch Forderungen stellen oder auch nicht stellen, und damit müssen wir uns auseinandersetzen. Ich könnte mir, oder ich glaube auch, dass das Thema Partnerschaften fördern, eine ganz wichtige Aufgabe des Einkaufs ist, also diese, was es in deinem Buch auch erwähnt, Win Win Situation. Mit wirtschaftlichem Erfolg für beide Seiten zu schaffen, weil nur dann ist es attraktiv und dann wird es auch ein Erfolg. Wir können neue Geschäftsmodelle entwickeln und unterstützen, denn diese Partnerschaften, die funktionieren, glaube ich, gerade im Bereich der Nachhaltigkeit nicht immer unbedingt nach den Prinzipien, in denen wir bisher gewirtschaftet haben, sondern. Wollen wir vielleicht gleich auch noch mal drauf. Da sind sicherlich auch Game Changer da und vielleicht noch ein letzter Aspekt Glaubwürdigkeit. Belasten, weil das ganze Thema Nachhaltigkeit hat natürlich auch einen wesentlichen Aspekt. Ich kann viel erzählen, aber am Ende muss ich leisten und wenn man sich jetzt noch mal unsere Lieferkette vorstellt, wir haben mehr als 35000 direkte Lieferanten, dann ist natürlich das, was sich und was wir als Einkauf am Ende leisten und abliefern und auch zeigen, das muss in irgendeiner Form natürlich auch validiert sein, denn sonst verlieren wir Glaubwürdigkeit, und das ist, glaube ich, auch ein bisschen das fatale in der Situation, wenn ich dann einmal meinen Ruf dort geschädigt habe. Stichwort Greenwashing oder ähnliches. Dann ist das sehr schwer dort wieder Boden gut zu machen.

Sprecher 2

Danke, das hört sich ja schon nach einem eigentlich ziemlich pragmatischen Zuschnitt des Idealszenarios an. Aber trotzdem die ganzen Herausforderungen, die wir gerade erleben, die machen ja selbst eine etwas pragmatische Zukunftsvision. Schon ziemlich schwer. Pandemien, kriege, Extremwetterereignisse und geopolitische Unwägbarkeiten. Da schränkt natürlich den Spielraum und die Planbarkeit ein. Was sind so die größten Herausforderungen, die dir und deinem Team das Leben schwer machen?

Sprecher 3

Also Nachhaltigkeit ist zunächst mal oder nachhaltiges Einkaufen eine Ergänzung. Des bisherigen Einkaufsportfolios, also vor 10, vor 15. Vor 20 Jahren hat das keine relevante oder nicht so relevante Rolle gespielt, wie du richtig sagst, sind wir also als Einkauf sowieso schon mal mit den aktuellen Themen ausreichend gut ausgelastet, Stichwort Resilienz in Lieferketten und jetzt machen wir praktisch 2 Sachen gleichzeitig oder 3 Sachen, wir müssen neue Vorgehensweisen im Einkauf einführen, wir müssen die sehr schnell skalieren, um Wirksamkeit zu schaffen, also siehe CO 2, da kann ich jetzt nicht 20 Jahre planen, sondern da muss ich eben. Ansätze einführen und dann auch schnell skalieren und gleichzeitig nimmt der Aufwand zu und Umfang zu. Also war es gestern ausschließlich Menschenrechte, dann kam CO 2 dazu, jetzt reden wir über Biodiversity, wir reden über Verpackungsregulatorik, wir reden über. CSCSRD Requirements also, das heißt irgendwie gleichzeitig in alle Richtungen wachsen, und das kennst du aus eigener Erfahrung. Ja, du hast ja ausreichend viele Start UPS gegründet und und erfolgreich auch großgezogen. Gezogen solche Skalierungen in alle Richtungen, die sind schwierig und wenn man ebenso eine große Organisation hat wie wir, dann muss man eben auch gucken, dass man sich da aufs Wesentliche fokussiert. Also das heißt, dieses Thema gleichzeitiges Wachstum. Fokussierung sicherstellen und von den Rahmenbedingungen her, denke ich, geht es auch vor allem um die unterschiedlichen Ambitionsniveaus. Also Europa hat ein anderes Ambitionsniveau aktuell bezüglich Nachhaltigkeit als andere Regionen. Die Industriezweige ticken unterschiedlich, ja, in manchen ist Nachhaltigkeit gesetzt, in anderen ist es ein nice to have Thema. Und auch innerhalb der EU, wenn wir uns mal die Länder angucken, da gibt es auch durchaus unterschiedliche, sagen wir mal, Geschwindigkeiten, und wir müssen irgendwie versuchen, jetzt als Einkauf diese ganzen um, sagen wir mal, verschiedene Niveaus für uns in ein Handhabbares. Hinzubringen und ich glaub das sind so bei fehlenden Standards oder teilweise vielen Standards unsere Hauptherausforderung.

Sprecher 2

Ja danke. Jetzt hast du gerade die CSI D angesprochen. Lksg Lieferketten Sorgfaltspflichtengesetz ist schon gefallen, als CSID steht ja für die Corporate Sustainable Reporting Directive, die ja für viele Unternehmen ab nächstem Jahr erstmalig zu einer Berichtspflicht führt und eben auch die Offenlegung zahlreicher Datenpunkte erforderlich macht, und die haben ja Unternehmen heute regelmäßig gar nicht, seien das jetzt CO 2 Emissionen in der Vorkette, der Wasserverbrauch je Material, Alternative oder Informationen zu kritischen Stoffen. Welche Kennzahlen und Indikatoren verwendet ihr, um den Erfolg von Nachhaltigkeits Initiativen Einkauf zu messen? Was gelingt schon gut, was ist weiterhin herausfordernd und vielleicht hast du ja sogar auch noch ein paar Praxistipps für die, die gerade mit der Datenerhebung im Einkauf anfangen?

Sprecher 3

Also ich würde mal mit den KPI starten. Da stellt sich natürlich erstmal die Frage, geht es um qualitative oder quantitative KPI und bei den quantitativen haben wir es noch relativ einfach, beispielsweise beim Thema. 2. Da geht es um Tonnen. OK, das kann. Messen und wie du richtig sagst, da muss man sich natürlich drum kümmern, dass man selbst aber dann eben auch die Lieferanten befähigt sind diese Werte zu ermitteln. Da reden wir bei CO 2 erst mal über den Unternehmensfußabdruck, also den Company Carbon Footprint und dann speziell auch die Product Carbon Footprints, also das heißt, die Emissionen, die mit den Produkten verbunden sind. Und da braucht man eben eine entsprechende IT, die also einmal die Erfassung ermöglicht. Und um hier ein Beispiel zu nennen, für uns als Bosch ist das die Erfassung von CO 2 Werten keine Kernkompetenz, das ist, wir brauchen das, es ist notwendig, aber es ist nicht unsere Kompetenz, deswegen arbeiten wir dort mit Partnern zusammen, die die Erfassung dieser Werte für uns durchführen und die auch mit uns gemeinsam durch Trainings eine Qualifikation der Lieferanten bewirken und. Das ist also ein Punkt, bei dem wir auch sehr erfolgreich waren. Wir haben über das Carbon Disclosure Project im letzten Jahr beispielsweise über zweitausendzweihundert Lieferanten angefragt und auch entsprechend von einem sehr hohen Prozentsatz, also über 80%, auch Rückmeldungen bekommen. Also will sagen, man kann dort über entsprechendes Partnering und auch über entsprechende Vorgehensweisen durchaus Wirkung erzielen. Wenn wir uns jetzt andere Aspekte angucken, beispielsweise das Thema Menschenrechte, da wird es hochkomplex, da haben wir teilweise eben dann auch qualitative Anforderungen, was heißt? Meinungsfreiheit, das ist sicherlich in unterschiedlichen Ländern unterschiedlich interpretiert, und da haben wir für uns als Bosch Standards festgelegt und die werden beispielsweise über das Durchführen von Audits oder aber auch über das. Wollen von verschiedenen Verträgen entwickelt und gibt es dann sozusagen Einzelbausteine, die dazu beitragen, dass wir versuchen, gerade. Qualitativen Umfeldverbesserungen zu erzielen. Neuland für uns sind aber, wie du es angesprochen hast, beispielsweise Rezyklatanteile in Verpackungen und das müssen wir uns inter mühselig erarbeiten. Ja, wir müssen uns überlegen, wo ist das wichtig, wo ist es relevant, wie kommen wir an diese Daten ran. Und dann müssen teilweise tatsächlich auch eben IT Systeme umgestellt werden. Und wenn du mich jetzt fragst, wie kann man da und wie sollte man davor? Gehen. Mein Eindruck ist, dass gerade im Bereich der Nachhaltigkeit man am Anfang vor einem großen Berg und einer großen Komplexität steht, die vielleicht auch am Anfang so ein bisschen abschreckt. Nach dem Motto kann ich ja nie schaffen, wie soll, wie soll das funktionieren und das Schöne ist ja, dass auch der Gesetzgeber. Uns mit dem Thema Wesentlichkeit doch gewisse Freiheitsgrade erstmal gegeben hat. Das heißt rausfinden, was ist für mich relevant, wo sind bei mir die Hotspots, was sind die kritischen Materialien, was sind die kritischen Länder, was sind die kritischen Lieferanten und dort fokussiert. Wenn ich das tue, hab ich n doppeleffekt a fokussiere ich mich dann zumindest schon mal aufs Richtige. Also ich mach nicht. Falsch. Und ich lerne bei diesen Fällen natürlich dann, wie muss ich vorgehen, was erweist sich als hilfreich, was erweist sich vielleicht als weniger erfolgreich und danach dann entsprechend skalieren. Also ich würde immer empfehlen, über solche ja erst analyssen Reifegrade und hotspotanalysen reinzugehen, weil wenn man versucht zu viel Präzision am Anfang reinzubringen, dann wird es sehr lange dauern, bis man die hat und ich glaube, das Macht einen zu langsam.

Sprecher 2

Danke. Also schrittweises Vorgehen nehme ich mit. Klare Differenzierung zwischen quantitativen KPIS und qualitativen. KPIS und eben Partnerschaften als wichtiger Hebel, hier gemeinsam voranzugehen. Ich glaub Kollaboration und Partnerschaften ist ja ein Riesenthema, bei Nachhaltigkeit hast du da vielleicht noch weitere Beispiele wo du sagst, ja, da bin ich richtig stolz drauf, dass wir das zusammen geschafft haben mit unserer Wertschöpfungskette oder eben auch mit anderen Partnern im Ökosystem, ja.

Sprecher 3

Ja, kann ich ein Beispiel nennen. Wir arbeiten seit langen Jahren mit unseren Wettbewerbern übrigens gemeinsam unter Plattform Supply on zusammen. Supply ON ist ein Partner gemeinsamer Partner, der eben die Kontakte zu unseren Lieferanten herstellt und auch bestimmte. Datenströme entsprechend managt. Und als wir nun vor der Fragestellung standen, wie kommen wir denn an verschiedene Daten von Lieferanten an, hat Supply on angeboten eine Befähigung von Lieferanten durchzuführen, Apps zur Verfügung zu stellen, beispielsweise um Product Carbon Footprint zu ermitteln, oder es gibt diesen Carbon Border Adjustment Mechanism, also eine weitere gesetzliche Regelung und. Seit Ende letzten Jahres, bei der wir eben auch auf eine bestimmte Art und Weise CO 2 Werte erfassen müssen. Und da hat sich jetzt im Prinzip ein sehr interessantes Dreieck ergeben. Ja, wir als Bosch haben gemeinsam mit unseren Partnern sehr viel Know How schon in dem Bereich die Firma Supply ON hat die Möglichkeit solche Apps zu programmieren und auch Lieferanten entsprechend zu informieren, wie die funktionieren, also ermöglicht es sozusagen den Lieferanten diese Daten bei sich zu kalkulieren, zu erfassen und zu melden. Und der Vorteil für die Lieferanten ist eben, die machen das dann nicht bei 5 Abfragen für 5 Unternehmen, sondern sie machen es einmal und. Können es zig Unternehmen melden? So, damit haben wir eine Win Win Situation oder Win Win Win Situation ja Vereinfachung für die Lieferanten, Geschäftsmodell für Supply on und für uns ein schnellerer ja durchgriff auf den Markt und schneller bessere Informationen und das sind genau die Dinge die mich total begeistern, weil man da relativ schnell unterwegs ist oder ein weiteres Beispiel, das ist sehr aktuell, wir haben es noch nicht umgesetzt, aber wir reden aktuell mit unseren Wettbewerbern darüber. Ja, ob man nicht gemeinsame Lieferantentrainings anbieten kann? Ja, weil, weil wo ist denn der Sinn darin, wenn praktisch die gleiche Information in 15 trainings in oder in 15 trainings bei 15 Firmen entwickelt wird, wenn es doch eigentlich um die identische. Informationen geht und es reichen würde, wenn ein Lieferant ein Training sich anguckt und damit für viele Firmen qualifiziert ist. Und ich glaube, dass auch dort die Anforderungen aus Nachhaltigkeit durchaus noch mal zu einem. Ja, nachdenken und und auch vielleicht hinterfragen bestimmter Vorgehensweisen führen. Ich könnte mir also vorstellen, dass also dort wirklich auch Positives bewirkt wird.

Sprecher 2

Spannend also, das ist ja auch wirklich ein ganz neue Haltung. Ja, weil wenn ich mir jetzt vorstelle, mit Wettbewerbern in der Vergangenheit ging es ja immer sehr stark darum, sich abzugrenzen, den eigenen Vorteil in den Vordergrund zu stellen, und wenn ihr jetzt sagt, wird gemeinsam Windwettbewerbern Trainings zu entwickeln, da muss man ja zusammen quasi in den Topf schmeißen, und vielleicht gibt der eine hier mehr und der andere da mehr, und irgendwie muss man in so einer Kooperation. Dann einfach gemeinsam versuchen, das Ziel im Auge zu behalten.

Sprecher 2

Wenn ich mir jetzt vorstelle, mit Wettbewerbern in der Vergangenheit ging es ja immer sehr stark darum, sich abzugrenzen, den eigenen Vorteil in den Vordergrund zu stellen. Und wenn ihr jetzt sagt, wird gemeinsam mit Wettbewerbern Trainings zu entwickeln, da muss man ja zusammen quasi in den Topf schmeißen, und vielleicht gibt der eine hier mehr und der andere da mehr, und irgendwie muss man in so einer Kooperation. Dann einfach gemeinsam versuchen, das Ziel im Auge zu behalten. Das ist doch schon auch n neues Mindset, oder?

Sprecher 3

Ja, wie gesagt, es ist n neues Mindset und natürlich gibt es Grenzen. Es geht überall nur dort wo Wettbewerb nicht eingeschränkt wird. Aber wie gesagt, wenn man sich jetzt mal die Frage stellt ist es ein wettbewerbsdifferenzierendes Merkmal ein Training anzubieten, das bestimmte Standardinhalte vermittelt, dann würde man wahrscheinlich sagen, Nein, da ist ein Standard vielleicht sogar. Weil es, weil es vereinfachend wirkt, weil es auch schneller skalierbar ist. Ist und ja, also genauso beim Thema Innovation. Ich meine da, es gibt natürlich auch Wettbewerb, aber umgekehrt, wenn jetzt bestimmte Technologien zur Verfügung gestellt werden, wir jetzt mal gerade im Bereich der Kreislaufwirtschaft unterwegs sind, dann wird es vielleicht für eine gewisse Zeit ein Wettbewerbsvorteil für den geben, aber auch diese Fähigkeiten der Industrien können ja dann von anderen genutzt werden und wenn wir mal jetzt das wohl des Planeten uns am Ende angucken, dann ist es natürlich gut, wenn solche Technologien schnell zur Verfügung gestellt werden und dann auch eben schnell breit zur Verfügung. Oben stehen.

Sprecher 2

Danke. Jetzt würde ich gerne einfach noch mal über Trends und den Ausblick sprechen. Also Dekarbonisierung haben wir drüber gesprochen, auch mit der CSRD jedes Unternehmen muss den 1,5 Grad kompatiblen Klimatransitionsplan erstellen, das ist also auch gesetzlich schon verankert. Kreislaufwirtschaft, breites Themenfeld Wir hatten über Rezyklatanteile in der Verpackung gesprochen und andere Themen, aber das ist grundsätzlich ja auch gesetzt, dann haben wir Wasser, Biodiversität, regenerative Materialien, aber. Genauso wichtig sind natürlich auch die sozialen Herausforderungen einer globalen, oft nicht ganz transparenten Lieferkette sich anzuschauen. Welche zukünftigen Trends siehst du denn? Vor allen Dingen, die als Themen jetzt wichtig werden und wie könnt ihr euch darauf vorbereiten, aber vielleicht auch kleinere Unternehmen aus eurer Lieferkette?

Sprecher 3

Mhm, ich glaube, das Thema Transparenz, und das hat jetzt erstmal gar nichts mit Nachhaltigkeit zunächst zu tun, ist eigentlich der Schlüsselfaktor hier für den gemeinsamen Erfolg und auch ein bisschen die Richtung, in die es geht. Ja, also wenn wir uns wirtschaften in der Vergangenheit angucken, dann hat das eben auch ganz viel mit. Und Daten nicht bereitstellen zu tun, weil es, weil man eben gesagt hat, da sind Wettbewerbsvorteile drin, versteckt, das möchte ich also nicht teilen. Ich glaube, dass wir auch getrieben durch die Regulatorik, mehr und mehr dahin kommen, dass die Transparenz sowieso da sein wird. Und dann ist es eine Frage des Vertrauens. Auch die Frage, wie arbeiten wir zusammen, ja, kann ich meinem Partner vertrauen, wenn Daten zur Verfügung gestellt werden, oder muss ich das noch mal extra kontrollieren, wenn ich es extra kontrollieren muss? Sind das Zusatzaufwendungen, macht mich das weniger wettbewerbsfähig? Ja, also das heißt. Die Qualität der Partnerschaften und Zusammenarbeit. Ich glaube, das wird ein wichtiger Trend sein, das wird ein entscheidender Wettbewerbsaspekt werden, das zweite, und da bin ich wahrscheinlich genauso gespannt wie du, ist die Frage geopolitischer Entwicklungen. Ja, bleibt es dabei, dass Europa an bestimmten Themen im Bereich Nachhaltigkeit alleine Front Runner ist und dann auch durch relativ komplexe Gesetzgebung und steuerliche Rahmenbedingungen eine Steuerung durchführen muss? Oder kommen wir tatsächlich doch dorthin, dass. Zunehmende Erkenntnis weltweit stattfindet, dass wir nur auf einem Planeten leben und deswegen uns gemeinsam dort anstrengen müssen. Und das wird natürlich dann auch zusammenarbeitsmodelle und vielleicht auch die Komplexität, mit der wir zu tun haben, entweder steigern oder reduzieren. Also da bin ich. Sehr gespannt drauf.

Sprecher 2

Ja, vielen Dank. Wenn wir jetzt noch mal so Themen wie Biodiversität, das ist ja auch echt einfach schwer zu messen, ne CO 2 habe ich regelmäßig Informationen verfügbar, ich kann mit einem CO 2 schattenpreis CO 2 strukturierten Einkaufsentscheidungen integrieren, Biodiversität ist ja in der Erhebung komplex, da stellt mir die Vorkette regelmäßig keine Informationen zur Verfügung. Vielleicht kannst du einfach noch mal so ein bisschen erläutern, wie ihr auch beispielsweise CO 2, ob ihr das durch den Schattenpreis in Einkaufsentscheidung integriert, aber wie du eben auch darüber nachdenkst, andere Themen, die sich nicht so in einfache Metriken übersetzen lassen, wo es keine Daten gibt, in Einkaufsentscheidungen und Abwägung zwischen Lieferanten, Abwägung zwischen Material, Alternativen. Ja, wie macht ihr das und hast du auch da vielleicht ein paar Praxistipps für kleinere Unternehmen? Ja.

Sprecher 3

Ja, auf jeden Fall. Also wir fangen mal mit dem Thema CO 2 an, wenn wir CO 2 Daten erfassen, haben wir auch heute weiterhin das Problem, dass wir natürlich Angebote von Lieferanten vergleichen müssen, die entweder keinen CO 2 Wert mitliefern, das heißt also Angebote, bei denen wir selber durch Kalkulationen eben annehmen müssen, welche Emissionen mit der Anlieferung verbunden sind, und wir haben durchaus auch Lieferanten, die schon einen zertifizierten Product Carbon Footprint abliefern. So, jetzt muss ich am Ende Vergleichbarkeit schaffen und wir machen das eben mit. Plus werten, die wir annehmen. Das heißt also immer dann, wenn ich selber für einen Lieferanten berechnen muss, ist das Aufwand für mich, dann gibt es auch ein Nachteil, wenn jemand einen zertifizierten Wert zur Verfügung stellt, dann ist das ein Vorteil und weiterer Aspekt, wenn der Wert zertifiziert ist, kann ich mich drauf verlassen, wenn ich ihn selber berechne, dann ist da ein unternehmerisches Risiko mit drin, das heißt, man muss das am Ende abwägen, wir haben also in unseren Sourcing Entscheidungen die Möglichkeit geschaffen, solche unterschiedlichen Qualitätsniveaus miteinander vergleichbar zu machen, wir haben uns bewusst aktuell dagegen entschieden. Einen einzelnen, ein einzelnes CO 2 äquivalent zu nutzen, weil die Märkte unterschiedlich sind. Ja, das heißt in in einem Markt ist das Thema CO 2 schon sehr wichtig. Da kann ich das auch entsprechend einpreisen, weil auch Kunden bereit sind, für CO 2 ärmere Produkte Geld auszugeben, in anderen ist das nicht der Fall. Wenn ich dann anfange, dort ein hohes CO 2 äquivalent rein zu preisen, schieße ich mich aus dem Markt, damit ist auch niemandem geholfen, das heißt, wir haben für alle Einkaufenden die Möglichkeit und auch für die Geschäftsbereiche die Möglichkeit, sowas einzupacken. Preisen aber auf einem Niveau, das ihrem entsprechenden Markt angemessen ist. Und das funktioniert bislang sehr gut. Das wird sich nivellieren über die Zeit, aber es kommt spielt wieder in das rein was ich gesagt hab, flexibel bleiben, ja skalierbar bleiben, mit Reifegrad Modellen arbeiten, ja keine Ahnung, ich habe im letzten Jahr von 30% der Lieferanten erst verifizierte Daten gekriegt, dann ist eben im nächsten Jahr mein Ziel 40 oder 50% zu bekommen, also das heißt nicht alles auf einmal, aber immer Reifegrad nimmt zu, Qualität der Daten nimmt zu und damit komme ich am Ende auch zu solchen Zielen. Und genauso gehen wir auch mit solchen komplexen Themen, Circular Economy oder Biodiversity um. Ja, das ist wie du sagst, man sollte also biodiversity hat natürlich auch unglaublich viele Facetten. Und dann muss ich mir vielleicht überlegen, an was komme ich denn jetzt schneller ran. Also Anzahl der Bienen in der nächsten Wiese wird für mich schwierig werden, möglicherweise aber das Thema Wasser, Wasserverschmutzung oder auch die Frage, wo ist was abgeholzt worden oder wo, wo muss die in die Natur eingegriffen werden um Fertigung zu ermöglichen, dass man sich über solche Dinge nähert und dann natürlich, und das mache ich auch immer gerne copy with price, ja wenn rechts oder links irgendjemanden tollen Ansatz hat. Augen offenhalten und den Kopieren. Also ich glaube da, da müssen wir wirklich jede Scheu ablegen, das hilft uns gemeinsam weiter und also schneller zu werden und dann auch effizient zu werden.

Sprecher 2

Vielleicht ist das ja auch noch mal eine spannende Praxisreflektion um Praxistipps. Wo kriegst du diese Einsichten und Inspirationen her? Also ich kenne beispielsweise aus meiner Arbeit das Forum für Nachhaltigkeit der deutschen Industrie, e Konsens, wo viel geteilt wird Stiftung Klimawirtschaft ist ein Austauschforum. Rum. Aber für deine Einkaufscommunity vielleicht auch zugänglich für andere. Wo bekommst du deine Praxistipps her und hast du vielleicht da auch eine Idee wo man sich engagieren kann um da eben von anderen zu lernen?

Sprecher 3

Also ein wesentlicher Baustein für mich ist definitiv auch BME. Ja, der Bundesverband für Materialwirtschaft und Einkauf. Das ist ein weiterer Kristallisationspunkt, gibt tolle Veranstaltungen, auf die man dort gehen kann, es gibt jede Menge Informationen, auch im Internet und ehrlich gesagt auch über LinkedIn und soziale Netzwerke ist mittlerweile ein sehr reger Austausch. Möglich. Und das nutze ich natürlich auch für mein tägliches Geschäft. Also reden mit Kolleginnen und Kollegen auch weltweit, ist extrem anregend und das ja motiviert mich auch weiterzumachen, muss ich sagen.

Sprecher 2

Ja, vielen Dank. Jetzt finde ich das einfach wahnsinnig beeindruckend zu sagen, 35000 Lieferanten in eurer direkte Lieferanten mit den ganz unterschiedlichen Herausforderungen, die die Einzelunternehmen haben. Haben siehst du da irgendwelche Muster, warum die einen Unternehmen die mit euch zusammenarbeiten, es besser hinkriegen als andere? Und was kannst du da vielleicht auch noch mal als Lernerterfahrung aus der Zusammenarbeit mit Lieferanten teilen?

Sprecher 3

Ja, also ich glaube, eine ganz grundsätzliche Erfahrung, aber die galt immer schon. Es gibt bei den Lieferanten immer solche, die sehr engagiert sind, die Trends sehr schnell aufgreifen und dem auch entsprechend nachgehen, vielleicht auch aus einer gewissen Eigenmotivation. Aus. Und es gibt sicherlich auch die, die sehr lange abwarten und sagen, das brauche ich nicht, das will ich nicht und dann dauert es entsprechend länger. Ich glaube, was, was hier wichtig ist, ist tatsächlich als Unternehmen schon eine gewisse Kante zu zeigen und eben zu sagen, bestimmte Vorgehensweisen, die eben vor 5 oder vor 8 Jahren okay waren, die sind eben jetzt nicht mehr okay, und die brauchen auch nicht mehr zu diskutieren, und wer eben sagt, er möchte mit einem Kunden wie uns, der diese Anforderung hat, nicht mehr zusammenarbeiten, der wird das auch zukünftig nicht mehr können. Ja, also ich glaube, das ist der eine Punkt und dann finde ich, ist es auch wichtig, eben diese unterschiedlichen Geschwindigkeiten zuzulassen. Ja, es gibt Industriezweige, in denen. Es vielleicht schon verbreitet war, über Nachhaltigkeit nachzudenken, wo auch entsprechende Lösungen da sind. Und es gibt eben andere Bereiche, die sich das erst neu erarbeiten müssen, und da kann ich ja nur hergehen und sagen, OK, ich fördere jeden dort, wo er steht, und akzeptiere es eben aber auch, dass es für den einen eine kürzere Wegstrecke und für den anderen eine längere Wegstrecke ist. Ich komme zurück, wir müssen auch als Kunden hier flexibel sein und an uns anpassen, an das, was die Lieferantenbasis zur Verfügung stellt, wiederhole nochmal. Wir müssen als Kunden hier auch flexibel sein und uns anpassen an das, was die Lieferantenbasis zur Verfügung stellt.

Sprecher

Gestellt.

Sprecher 2

Ja, vielen Dank. Dann gerne noch mal das Thema gesetzliche Vorgabe ist ja zwingend in der Umsetzung. Parallel hatten wir darüber gesprochen, dass ich als Unternehmen eben auch selber eine Vorgabe machen kann, eine Vision artikulieren kann, im Green Fairy sprechen wir sehr intensiv über das, was die Zukunftswirtschaft ausmacht, wir beschreiben auf normativ, strategisch, operativer Ebene, wie ich als Unternehmen dort hingehen kann und eben auf normativer Ebene genau die Frage, was will ich und warum will ich das und wo stelle ich mich vielleicht als Unternehmen auch. In den Wind oder gegen den Wind und sage, das ist jetzt eine Zielvorgabe und ihr habt ja relativ früh gesagt Dekarbonisierung der Lieferkette, bevor die gesetzliche Vorgabe zum 1,5 Grad kompatiblen Klimatransitionsplan kam. Und da würde mich noch mal total interessieren, was hat euch den Mut gegeben, dass früh festzulegen? Und ja, was ist hilfreich um als Unternehmen aus eigener Kraft eben solche Ziele auch zu formulieren?

Sprecher 3

Also du hast das ja auch in oder ihr habt das in eurem Buch auch geschrieben, es braucht da schon eine unternehmerische. Vision, Die hatten wir damals, also unser damaliger Geschäftsführer hat eben diese Ambition gehabt und hat gesagt, wir wollen das Unternehmen CO 2 neutral stellen, das ist bereits 2020 gelungen, und es gab auch die Vorgabe, wir wollen unsere Lieferketten bis 20. Dekarbonisieren und ich möchte aber auch diesen anderen Aspekt hochbringen. Es ist damals eben nicht gesagt worden, wir sind bis 2030 CO 2 neutral, weil jegliche Idee fehlte, wie man das denn machen will und ich glaube, das ist ein ganz entscheidendes Punkt, ein ambitioniertes Ziel setzen, bei dem möglicherweise noch nicht bis ins letzte klar ist, wie man dahin kommt. Aber auf der anderen Seite auch vermeiden, einen Claim zu stecken, den man hinterher zurückziehen muss, ich komme zurück zu dem, was ich ganz am Anfang gesagt habe. Glaubwürdigkeit spielt bei mir im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit eine ganz, ganz entscheidende Rolle, und ich glaube, das unternehmerische Kunststück ist sozusagen herauszufinden, wie weit kann ich mich aus dem Fenster lehnen und auch den Konzern entsprechend oder die Firma entsprechend nach vorne bringen und auch positiv positionieren und wo muss ich vielleicht erstmal schrittweise vorgehen und sagen, ich formuliere einen erreichbaren Zwischenschritt und wenn ich auf dem Weg dahin bin und mehr gelernt habe, dann. Setze ich mir das nächste Ziel und ich glaube, das ist tatsächlich auch ein empfehlenswertes Vorgehen.

Sprecher 2

Ihr habt aber auch gemerkt, dass auch die ein oder andere Chance sich unterwegs aufgetan hat, oder?

Sprecher 3

Ja, und ich glaube, das ist tatsächlich so ein bisschen, als wenn du ein Werk ersteigst über verschiedene Niveaus. Ja, es ist kein konstanter Anstieg, sondern du hast irgendeine Anfangsprobleme, eine Anfangswelle, die überwindest du, dann läufst du eine Zeit und fühlst dich gut, und dann stellst du fest, da kommt jetzt die nächste Wand, die ist vielleicht sogar ein bisschen steiler, und dann geht das Klettern wieder los, und klar ist natürlich auch, wenn ich irgendwann mal Richtung Netz gehen. Will, dann muss ich alle Produkte irgendwann anpacken, dann muss ich mein Produktportfolio anpacken, dann muss ich viele Materialien anpacken, da muss ich vielleicht auch viele Lieferbeziehungen oder Spezifikationen ändern. Ja, und das heißt also, aus dem in Anführungsstrichen einfachen, Wir machen es mit grün, Strom und Arbeit, mit Energieeffizienz wird irgendwann ein, Ich muss mein Portfolio modifizieren und damit greife ich natürlich auch viel, viel stärker in die Unternehmensrealität ein, und damit ist eben auch klar, jede neue Wand wird sozusagen ein bisschen steiler, aber, und das hast du auch gesagt, das Schöne ist, man hat ja dann schon mal auch den Mut und die Erfahrung aus dem, was man vorher schon erreicht hat, und ich glaube, so muss. Sich dann auch nach vorne bewegen.

Sprecher 2

Ja, ganz herzlichen Dank zum Abschluss. Vielleicht noch die Frage, was ist so dein Ausblick, deine Vision und was sind vielleicht auch abschließende Gedanken, die du noch teilen möchtest?

Sprecher 3

Ich glaube, dass für den Einkauf eine neue Ära anbricht, im Sinne crossfunktionaler Zusammenarbeit im Unternehmen, aber auch in der Partnerschaft mit Lieferanten. Ja, das Thema Transparenz, Glaubwürdigkeit, Green Economy, Wir spielen als Einkauf da eine Riesenrolle, Wir sind Bindeglied und dieses Bindeglied bekommt aus meiner Sicht mehr Facetten und mehr Verantwortung. Und dem sollten wir nachgehen. Ja, wir sollten uns qualifizieren, wir sollten uns dafür reif machen und wir sollten auch die Potenziale, die es eben gibt, auf diese Marktpotenziale und Entwicklungspotenziale hinweisen, weil damit können wir unsere Unternehmen eben weiterbringen und. Wenn wir es jetzt mal ein. Aus großer Entfernung angucken. Wir machen das richtige, Wir sind auf dem Weg, etwas Gutes für unseren Planeten, für die nächsten Generationen zu tun, und ich glaube, da ist eben auch jede Menge persönliches, positives, persönliches Engagement mit drin und ich glaube, das ist das, was uns antreibt.

Sprecher 2

Ganz vielen Dank. Herzlichen Dank Thomas für die wertvollen Einblicke und deine Zeit hat viel Spaß gemacht. Ich habe viel mitgenommen, sehr interessante Erfolge. Wer jetzt noch mehr zum Thema Nachhaltigkeit lesen möchte, mein Buch Greenferry, in dem ich ausführlich über nachhaltige Wirtschaften und den Einkauf spreche, gibt es überall im Buchhandel oder bei Schweizern.

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