Einkauf neu denken: Vom Krisenmodus zur strategischen Neuausrichtung

Shownotes

Der Einkauf der Kässbohrer Geländefahrzeug AG, bekannt durch den PistenBully, war über Jahre hinweg im reaktiven Krisenmodus: Lieferengpässe, geopolitische Unsicherheiten und interne Umstrukturierungen prägten das Tagesgeschäft. Statt weiter nur zu „funktionieren“, entschloss sich das mittelständische Unternehmen zu einem mutigen Schritt: eine umfassende strategische Transformation der Einkaufsorganisation.

In dieser Folge sprechen Sophia Hilmer, Team Leader Strategic Purchaser und Günter Schiml, Bereichsleiter Beschaffung bei Kässbohrer mit Prof. Florian C. Kleemann über den Weg zur Neuausrichtung – von der Reifegradanalyse über die Gap-Analyse bis hin zur Entwicklung eines 60-Punkte-Maßnahmenplans.

Sie berichten, wie sie Quick Wins und große Hebel identifiziert, Ressourcen intern mobilisiert und das Team mitgenommen haben – trotz voller Kalender und Alltagsstress.

Highlights der Episode: • Beratung ist gut – echte Veränderung kommt von innen • 60 Maßnahmen? So bleibt der Plan machbar • Welche Skills im Einkauf morgen gefragt sind • Wie man Chefs und Kollegen wirklich mitnimmt • Warum Teamkommunikation kein Nice-to-have ist

Ein inspirierender Praxisbericht über Veränderungswillen, Pragmatismus und Führungsstärke – mit vielen konkreten Impulsen für mittelständische Einkaufsorganisationen, die den nächsten Schritt gehen wollen.

Auch der BME treibt diesen Wandel aktiv mit voran: Seit 2022 ist er Netzwerkpartner des Mittelstand-Digital Zentrums WertNetzWerke – mit dem Ziel, Digitalisierung, nachhaltige Lösungen und zukunftsorientierte Praxis im Mittelstand gezielt zu fördern.

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Audiodatei

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Transkript

Sprecher 1

Kaufkraft der Entscheider Talk, der Podcast des BME mit aktuellen Trends und Informationen aus Einkauf, Logistik und Supply Chain Management. Dieser Podcast wird ihnen präsentiert in Kooperation mit Schweizer Fachinformationen, der Plattform für professionelles Wissen, wie sie den Einkauf von Informationen optimieren, erfahren Sie auf schweizeronline.de im Bereich Services für Unternehmen. Wir hören uns.

Sprecher 2

Liebe Zuhörer, liebe Zuhörerinnen, Liebe Einkaufscommunity, herzlich Willkommen zum BMWE Podcast Kaufkraft Mein Name ist Florian Kliemann. Ich bin Professor für Supply Chain Management an der Hochschule München und beschäftige mich dabei insbesondere mit der zukunftsorientierten Entwicklung des Einkaufs. Freue mich, an dieser Stelle ausgewählte Experten und Expertinnen rund um die Transformation des Einkaufs begrüßen, befragen und mit ihnen diskutieren zu können. In der heutigen Folge geht es passend zum BMI Partner Wertnetzwerke, dem seit 2022 bestehenden Förderprojekt des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, darum, wie mittelständische Unternehmen den Einkauf auf veränderte Anforderungen und Rahmenbedingungen einstellen und auch strategisch weiterentwickeln können. Ansatzpunkt dazu ist eine ganzheitliche Transformation samt der entsprechenden Herausforderung. Dazu habe ich 2 Gipfelstürmer im Gespräch. Frau Sofia Himmel und Günther Schimmel. Ja, Günther Schimmel vom Spezialfahrzeughersteller Kässbohrer Geländefahrzeug AG herzlich Willkommen.

Sprecher 3

Hallo Hallo.

Sprecher 2

Wir haben eigentlich im Vorgespräch gesagt, wir können alles außer Hochdeutsch oder so ähnlich. Das heißt, falls mal Schwäbisch reinkommt, schreiben Sie an den BME und wir sorgen für Simultanübersetzung, aber das ist am Ende nicht das Thema, sondern das Thema, über das wir heute gemeinsam mit ihnen auch sprechen wollen. Ist so n bisschen die mittelständische Einordnung, aber auch den Bedarf von Transformation und Strategie im Einkauf? Auf vielleicht auch mit Auge, eben auf die Herausforderungen eines mittelständischen Unternehmens mal genauer zu beleuchten. Dabei freue ich mich, wie sie schon gehört haben, auf 2 Gesprächspartner. Günter Schimmel ist Bereichsleiter für die Beschaffung, Sophia Hillmer bei Kässbohrer Teamleiterin Strategie, strategischer Einkauf, aber ich finde, ich habe schon mehr als genug geredet und von daher würde ich einfach Ihnen das Wort überlassen, sich erst mal persönlich vorzustellen, gerne dann aber auch direkt ihr Unternehmen. Mein Name ist Günter.

Sprecher 3

Stimmerl Ich bin Bereichsleiter hier bei Casper Geländefahrzeug AG. Seit 7 Jahren arbeite ich für das Unternehmen. Und wir haben ein Beschaffungsvolumen im dreistelligen Millionenbereich. Wir bearbeiten das mit 25 Mitarbeitern, der Bereich setzt sich aus dem operativen Einkauf und dem strategischen Einkauf zusammen. Von meinem Werdegang her war ich nicht immer bei Kässbohrer, was ich bedaure. Ja toll, hier zu arbeiten, ich komm aus der Airbus Gruppe und aufgrund von meinem Alter, ich bin 58 Jahre alt, habe ich schon eine längere Laufbahn hinter mir. Haben ja begonnen mit einer technischen Ausbildung Elektrotechnik gemacht plus eine betriebswirtschaftliche Zusatzausbildung und in der Airbus Gruppe in verschiedensten Bereichen gearbeitet. Über lange Jahre bereits im Einkauf.

Sprecher 2

Super vielen dank Frau Himmel. Jetzt freuen wir uns, sie kennenlernen zu dürfen.

Sprecher 4

Ja, sehr gerne. Mein Name ist Sophia Hümmer, wie gerade schon genannt bin bei der Castro Geländefahrzeug AG strategische Teamleiterin. Ich bin 32 Jahre alt, hab damals Wirtschaftsingenieurwesen studiert. Im dualen System und hab dadurch n guten Start gehabt. Auch für den Einkauf, für den strategischen Einkauf war da also lange tätig. Schon fast 10 Jahre. Ich habe dadurch durch verschiedene Bahngruppen durchgearbeitet und bin jetzt eben auf der Position strategischer Einkauf Teamleitung angekommen.

Sprecher 2

Super, dann kennen wir sie und ich glaube vom Namen her dürften auch relativ viele ihre Unternehmen schon kennen. Trotzdem stellen Sie doch Kässbohrer Geländefahrzeug AG einfach auch noch mal als. Unternehmen für uns vor.

Sprecher 3

Sehr gern. Ne Casperle ist natürlich bekannt, aber noch bekannter ist ein eines unserer wichtigsten Produkte, nämlich die Pistenbullys. Ja alle, die gerne zum Skifahren gehen, sind mit mit dieser Marke verbunden und wir sind hier auch sehr stolz darauf. Darüber hinaus hat Casper nicht nur dieses eine Produkt im Portfolio, wir. Machen auch Fahrzeuge für die Strandreinigung, genannt Beach Tech. Und jetzt? Seit ein seit kürzerer Zeit, gibt es auch paar Bullis, die für den Einsatz im schwierigen Gelände genutzt werden. Ergänzen tut sich unser Portfolio mit elektronischen Lösungen. Zum einen haben wir einen flotten Management System, was wir unseren Kunden anbieten, das auch Themen wie Schneetiefenmessung beinhaltet oder auch statt Management. Und andere Features hat insoweit sind. Wir, eine Organisation mit dem Hauptsitz in Deutschland, in in Laupheim, Süddeutschland, mit etwa 600 Mitarbeitern. Hier befindet sich die ausschließliche Produktion aller Fahrzeug und Produkte und. Darüber hinaus gibt es mehrere Tochtergesellschaften in Europa in den USA. Weltweit beschäftigen wir etwa 800 Mitarbeitern.

Sprecher 2

Super. Vielen Dank für den Einblick und jetzt sprechen wir natürlich heute hier auch insbesondere über das Thema Einkauf und Beschaffung. Vielleicht können sie uns da auch einen kleinen Einblick geben. Welche Bedeutung hat der Einkauf, wie groß so ein paar Eckpunkte.

Sprecher 4

Sehr gerne also, wie gerade schon erwähnt, im Bereich der Beschaffung Hauptsitz in Laupheim sind es insgesamt in der Beschaffung 25 Mitarbeiter, aufgeteilt ist das Team. Eben in den operativen, ja strategischen Einkauf. Ganz klassisch hat operative Einkauf die Bestände und die Verfügbarkeiten in der Hand und koordiniert alles, aber im strategischen Einkauf sind dann sei mal Themen aufgehangen wie die Vertragsverhandlungen, die Lieferanten, Auswahl natürlich Preis Gespräche und was so anfällt, Eskalationen und dergleichen. Man muss sagen, dass der Einkauf hier bei der Firma Kässbohrer einen sehr wichtigen Standpunkt hat, da unsere fertigen. Fertigungstiefe sehr gering ist, was bedeutet, wir sind. Eher ein Montagebetrieb, sprich die Beschaffung muss schauen, dass alles korrekt hier auch in der richtigen Qualität dann. Sodass wir einen reibungslosen Prozess haben. Und ich sag mal, dann im Winter die Skifahrer auch gute Pisten zur Verfügung haben.

Sprecher 2

Mhm ja find ich ganz interessant. Ne, das ist tatsächlich Saisongeschäft, wenn man da vorbeifährt. Ich war aufgrund der regionalen Beziehungen auch schon vor Ort, da stehen diese charakteristischen roten Pistenbullys dann. Im Sommer ein bisschen mehr Schlange und im Winter, glaube ich, ist es hektischen Betriebs kite, wenn wir das mal so umschreiben dürfen. Aber wir wollen ja nicht zu sehr sozusagen in die Produktrichtung gehen, sondern uns spezifisch über den Einkauf austauschen, und da würden wir uns über einen Einblick von, wir hatten gerade so ein bisschen so zahlen, Daten, Fakten, aber Herr Schimmel, Sie haben es gerade gesagt, sie sind noch nicht so, also so wahnsinnig lange dabei, und vielleicht können sie uns dazu auch ein bisschen auf ihre Reise mitnehmen, das heißt wie sie. Im Einkauf aus. Wie haben Sie den übernommen? Was sind so die Startvoraussetzungen, will ich es vielleicht mal sagen gewesen?

Sprecher 3

Ja, wie wie konnte ich starten vor 7 Jahren hier im Unternehmen? Ich habe ein funktionales, sehr hoch motiviertes Team vorgefunden, wir hatten die die Aufteilung zwischen operativen und strategischen Einkauf, die Mitarbeiter sind bezogen auch auf auf unsere Endprodukte wirklich sehr sehr motiviert. Und was ganz besonders hervorzuheben ist die Beziehung zwischen unserem Unternehmen und unseren Lieferanten habe ich als sehr außergewöhnlich empfunden. Auch ich hatte einen guten Vergleich im Vorfeld aus der Airbus Gruppe heraus ja, solche Beziehungen wie wir hier pflegen und immer noch haben, war wirklich für mich unvorstelllich verstellbar was angefangen. Bereit ist zu tun, übers Wochenende zu liefern. Damit wir Lieferfähig sind und und und. Produktion nicht städtisch, wirklich. Erheben, das war mit Sicherheit auch ein Erfolgsfaktor über die letzten Krisenzeiten, als Prägnanteste sicherlich die Corona Phase hervorzuheben. Wir konnten, wenn auch mit kleiner Verzögerung, aber wir konnten unsere Kunden in den Skisaison immer mit Fahrzeug beliefern, kein kein Kunde hat es. Sein Fahrzeug nicht bekommen, etwas verspätet, das ist korrekt. Wir konnten alles ausliefern. Und das sind schon Themen, die es zu bewahren gibt. Ja, wo wir sagen, diese Beziehung mit unseren Lieferanten wollen wir weiterhin aufrechterhalten, was habe ich weiterhin vorgefunden, wir sind ja. Ich sag mal, wir haben nicht nur um den Kurstumor herum ein, aber wir sind schon sehr stark im mitteleuropäischen Raum, wo wir beziehen und von daher gibt es hier auch immer einen einen für einen Mieter, ja. Etwa ja? Unsere Lieferantenstruktur, die AFB Lieferanten da, da sind wir im im kleineren 2 dreistelligen Bereich. In Summe sind wir knapp unter 1000 Lieferanten die wir hier benötigen.

Sprecher 2

Ja, bei so einer hohen Wertschöpfungstiefe natürlich am Ende auch gar nicht so zu vermeiden. Jetzt darf man sagen, wir kennen uns schon eine gewisse Zeit, haben uns vor anderthalb Jahren etwa auf dem BME Symposium kennengelernt, und da war eine Aussage, die mir von ihnen relativ häufig. Wirklich begegnet ist. Wir kommen nicht aus dem Krisenmodus raus. Jetzt kann ich sagen, ich war 2022 in Sölden, Skifahren, Pisten waren top. Ja, also das heißt die Auslieferung auch auf Kundenseite hat gut funktioniert und trotzdem haben sie gesagt, wir kommen nicht aus dem Krisenmodus raus, vielleicht können sie uns da mal reinführen was waren die Themen, die sie beschäftigt haben oder vielleicht auch immer noch beschäftigen?

Sprecher 4

Mhm, sehr gerne. Also bei uns haben wir schon richtig benannt, der Krisenmodus, man muss eigentlich sagen, die Corona Zeit hat es natürlich sehr, sehr beschäftigt, das heißt, das war ja ein Ausnahmezustand in in jeder Einkaufsabteilung, die man so kennt, einfach durch diese Gegebenheiten, die sich im Weltgeschehen dann gegeben haben, auch mit der Ukraine hat sich das ja fortgesetzt, dass sag ich mal wertströme da irgendwo eine Komplexität mit sich gebracht haben und mal schauen musste, wie man das ganze hinkriegt. Das war so die Außenperspektive, die uns zu dieser Aussage bringt, aber auch intern gesehen ist es so, dass wir, sag ich mal, einen gewissen Wandel bei uns haben mit strukturellen Wandeln von der Organisation und auch von den Prozessen, wo wir einfach sagen müssen, reflektiert, das ist natürlich auch eine große Herausforderung für uns als Einkauf, dem ich sag mal. Den den Anspruch, den da dadurch entsteht, zu bedienen. Und das ist einfach das, was uns umtreibt. Wir haben eine Einkaufsorganisation, die schon so lange so besteht im operativen strategischen Einkauf mit dem Aufgabenfeld. Und man muss einfach sagen, wenn sich viel um uns rum bewegt, bedeutet das auch, dass wir uns irgendwo anpassen müssen, schauen, wie wir uns da aufstellen und dem Ganzen dann auch gerecht werden, auch im Hinblick auf das, was sag ich mal, zukünftig für den Einkauf wichtig ist. Spricht die Innovation reinzubringen Risk. Und die die Knappheit an verfügbaren Fachkräften und so weiter, dass man das irgendwo abfedern können.

Sprecher 2

Ja, also klingt nach einer relativ langen Liste an Themen, die sind. Sie sind dann bei der Lösungssuche vorgegangen oder was waren ihre Lösungsansätze?

Sprecher 1

Gleich geht es hier weiter. Hören sie zuvor einen kurzen Hinweis unseres Partners. Wer nicht hören will, muss lesen. Die Schweizer Business Information Plattform bietet leichten Zugang zu wissen in allen Medienformen über die Plattform. Kaufen Sie all diese Informationsprodukte komfortabel über den E-Procurement Prozess ihres Unternehmens ein. Neben den professionellen Services von Schweizer machen innovative Softwarelösungen wissen einfach nutzen. Spa mobil weltweit und Geräteunabhängig stellen sie sich vor, ihr Unternehmen hätte sofort und jederzeit Zugriff auf über 1,7 Millionen E-Books. Mit ebook Central ist das möglich in allen E-Books können sie 5 Minuten kostenfrei lesen und sich über Inhalte informieren. Nach der Beschaffung über ihren Einkaufsprozess stehen gekaufte E-Books allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ihres Unternehmens weltweit zur Verfügung online. Und auf Line. Fordern sie unter sales@schweizeronline.de ihren kostenfreien Testzugang an. Wie sie das Arbeiten mit digitalen Informationen weiter optimieren, erfahren Sie auf schweizeronline.de im Bereich Services für Unternehmen. Hören uns.

Sprecher 2

Ja, also klingt nach einer relativ langen Liste an Themen, die sind. Sie sind dann bei der Lösungssuche vorgegangen oder was waren ihre? Lösungsansätze ne, weil es sind ja auch sehr differenzierte, überlappende oder überlagernde Probleme. Wie packt man es dann an? Ich meine man sagt im Mittelstand immer einen gewissen Pragmatismus nach, führen sie uns da doch mal so ein bisschen durch ihren Gedanken oder durch die Lösungsfindung.

Sprecher

Also.

Sprecher 4

Man muss sagen, es hat sich ja viel in der Organisation getan, sag ich mal, auch durch externen Einfluss. Und wir sind das Ganze, haben das bei uns intern besprochen, haben das analysiert und haben überlegt, wie wir das Ganze angehen, haben uns dazu entschlossen, einfach weil wir gesagt haben, wir vergleichen uns natürlich oder unterhalten uns auch mit vielen, sag ich mal, befreundeten Einkaufsabteilungen. Wie die was angeht und, zwar eigentlich dann auch klar, dass man da externe Unterstützung brauchen um da. Auch eine gewisse Systematik dann reinzubekommen, um den Input von außen zu haben, aber trotzdem irgendwie eine gewisse Kultur dann auch beizubehalten.

Sprecher 3

Wichtig wichtig war uns dabei, dass, dass wir das selbst in die Hand nehmen. Ja, ich habe es in meiner Erfahrung, in meiner Laufbahn auch schon erlebt, ja, da wird dann von anderen. Ein oder auch von ja, von den Vorgesetzten werden Beratungshäuser engagiert, die wir dann den Bereichen zur Seite stellen und letztendlich wird ein Konzept über Gestülptes. Ja, mit Sicherheit tragfähig ist aber, ob es dann genauso zu unseren Anforderungen passt, ist immer so extra zu bewerben. Uns war es wichtig, dass wir das Thema selber treiben. Ja, wir sind dann auf die Suche gegangen und haben uns mit mit mehreren Beratungshäusern aber ganz ehrlich gesagt eher mit kleineren. Unternehmungen auseinandergesetzt, die Konzepte uns an angehört und haben uns letztendlich für ein ein kleines Beratungsunternehmen entschieden und gemeinsam mit diesem die Zielrichtung vorgegeben ausgearbeitet. Und wichtig war für uns vor allem, dass wir unsere Mitarbeiter mitnehmen, ja, Berater haben, für wen es bei den tatsächlich bei den Mitarbeitern ankommt, immer nicht von vornherein den den besten, ich sag mal den besten Fokus. Ja, und das war uns sehr, sehr wichtig, dass wir die Mitarbeiter einbinden und und auch kommunizieren, warum wir das machen.

Sprecher 2

Also ich krätsche mal dazwischen ne, es darf auch mal n externer sein. Ja also es ist. Fühlt so meine akademische Perspektive darauf ist, dass ich vielleicht gerade Mittelständler mit externer Unterstützung immer ein bisschen schwerer tun. Vielleicht haben sie eine Einschätzung, warum das so ist. Vielleicht sind sie auch so ehrlich und sagen ja, Hand aufs Herz, also ehrlich gesagt, wir hatten auch gewisse Befürchtungen, dann ist. Natürlich auch für unsere Zuhörerinnen und Zuhörer wichtig und interessant, wie sie damit umgegangen sind zu sagen, OK. K wir gehen jetzt da mal raus. Sie hatten es auch gerade schon gesagt, wir, wir wollen das auch selber noch in die Hand nehmen, bevor wir jemanden vorgesetzt bekommen. Ich glaube, das ist schon der erste Tipp, aber auch was waren sonstige Befürchtungen, wie haben sie es dann eingestielt zu sagen, komm also wir brauchen strategisches Konzept um mit diesen ganzen Herausforderungen, mit dieser Vielfalt umzugehen, und deswegen wollen wir ein Konzept, aber wir wollen uns dabei auch externe Unterstützung holen, also gerade diese externe Perspektive oder diese Unterstützung dazu zu holen, vielleicht können sie uns da so über. Ja, besorgen und Nöte in Anführungszeichen im Vorfeld noch mal so ein bisschen.

Sprecher

Polen.

Sprecher 3

Ja, sage mal. Nee, wie gesagt war die Akzeptanz. Unser Mitarbeiter war uns sehr, sehr wichtig und ist uns immer noch wichtig, aber auch, dass das Konzept dann tragfähig ist und nicht nur von kurzer Dauer, dass es in einem Projekt abgehandelt wird, ein Projektabschluss mit einer Projektpräsentation stattfindet und danach geht es eigentlich. Weiter wieder vor oder es werden nur nur wenige Themen angepasst. Wir haben das sehr langfristig angelegt, natürlich mit verschiedenen Workshops am Anfang. Trotzdem war sonst wichtig, dass die Portionen für die Mitarbeiter verdaulich sind, ja, dass da nicht so viel kommt. Oft kommt ein sehr starker Druck, weil mehrere Berater in in ein Unternehmen eine einen Bereich eingeschleust werden, die Extreme. Tasten, Zeitplan mitbringen. Nehmen, und das führt aus meiner Sicht immer eher zu Ablehnhaltung wie zu einer positiven Einstellung. Ja, also verdaubare Positionen, Akzeptanz der Mitarbeiter, das Konzept muss zu uns passen und auch der persönliche Bezug zum Berater. Wir wollten nicht mit einem Beraterhaus zusammenarbeiten, bei dem wir mit bestimmten Leuten die Konzepte erarbeiten. Aber dann zur Umsetzung und zur Ausprägung. Kommen ganz andere. Also wir haben da einen sehr, sehr engen Kontakt gesucht und gefunden.

Sprecher 2

Jetzt könnte ich mit dem zweiten Vorurteil anheften. Danke für die Offenheit und für die Einblicke mit dem zweiten Vorurteil, dass ich vielleicht Mittelständler manchmal mit dem Begriff oder dem Konstrukt Strategien bis hin schwerer tun, vielleicht auch da so ein paar Einblicke. Hat der Prozess weh getan? In Anführungszeichen beziehungsweise ja nein, also wie lief da der das Vorgehen sozusagen dann im Rahmen? Das ab.

Sprecher 4

Mhm, hast du ja. Strategie ist vielleicht was, wo wir hier immer angeht und. Wo man sich mal mal den Rahmen dann stecken muss. Aber muss sagen, hier im gesamten bei uns am Thema wo wir angegangen sind, war Strategie schon.

Sprecher

Brechen.

Sprecher 4

Das AMO, das heißt, wir haben uns überlegt, gemeinsam auch mit dem Berater, wie wir das Ganze angehen, haben also ein systematischen Ansatz gewählt und einen strategischen Rahmen festgelegt, haben dann eine Reifegrad Analyse durchgeführt und eine Roadmap erstellt und dadurch kommt man eigentlich gut diesen roten Faden aufgreifen, sprich das Zielbild benennen und dann auch die Strategie dorthin. Und dann haben wir da n grünen roten Faden auch hinbekommen.

Sprecher 2

Also bei einem Unternehmen, das rote Pistenbullys herstellt, auch wichtig, einen roten Faden zu haben. Ja, und in Zeiten von Nachhaltigkeit darf er auch mal grün sein, also von daher, ganz klar dürfen wir dann fragen, also vielleicht nicht zu sehr inhaltlich, aber wie sieht das Ergebnis aus? Ne wir, ich hab sie ja zu Eingang als Gipfelstürmer, das ist natürlich auch mit Bezug zum Unternehmen vorgestellt, aber wie sieht es Ergebnis aus und? Wie bewerten Sie es, wo sie ja selber auch sagen, ja, Sie waren jetzt in Strategie, jetzt nicht total. Greenhorns, aber eben durchaus auch. Kritisch beobachten, wie das Ganze abläuft und auch kritisch begleitend, wie man sich dann eben so einem abstrakten Konstrukt Strategie dann irgendwie nähert. Also wie bewerten Sie das Ergebnis, wie sieht es aus?

Sprecher 4

Ja, also gerade durch die Reifegrad Analyse und die Gap Analyse wo daraus gefolgt ist, konnten wir eigentlich sag ich mal gut im Fahrplan festlegen. Das heißt der Output von dem ganzen waren jetzt ein Maßnahmenplan mit 60 Punkten, die da drauf bestanden. Sind hat sie im ersten Moment natürlich viel an. Man muss aber sagen, es wird natürlich irgendwo ein kategorisiert was sind quickwinds, was können wir schnell Umweg setzen, auch was ist sag ich mal, ein großer Hebel, wenn man diesen Punkt angeht. Und so haben wir dann, sag ich mal n Fahrplan festgelegt für das vergangene Jahr. Aber auch sag ich mal, es sind 60 Maßnahmen für die folgenden Jahre.

Sprecher 2

Ja, also 60 Maßnahmen, das ist schon ein ein dickes Brett. Sozusagen gibt es vielleicht auch mehrere Gipfel, die sie erklimmen müssen, in quasi, in, in, in Folge. Jetzt habe ich verstanden, Sie haben diese Strategie oder dieses Konzept letztendliche erarbeitet. Bekommen, und das ist auch meine Erfahrung, ne, also ich kann in meinen Büchern schreiben was ich will, aber irgendwo scheitert es ja dann gerne oder nicht scheitert, aber dann kommt die Umsetzung und da kommen dann die Dinge, die man sich so schön ausgedacht hat, vielleicht ganz anders in der Praxis. Praxis an. Also vielleicht können sie uns da auch noch mal ein Stück weit mitnehmen auf die Monate nach der Konzeptentwicklung beziehungsweise eben die Monate der Umsetzung. Was haben sie bereits umgesetzt, wo hat es geknirscht, was können da auch Zuhörerinnen und Zuhörer noch von ihnen lernen, um es vielleicht nicht knirschen zu lassen?

Sprecher 4

Das ist natürlich, was die Beschreibung gab, man man kommt aus dem Projekt raus und dann hat man wieder so diesen Arbeitsalltag, der soll immer gut gefüllt ist. Man muss aber sagen, auf der anderen Seite, wir haben ja, wo wir das Projekt gestartet sind, eine große Notwendigkeit festgestellt, da aktiv zu werden, und das ist sag. Mal. Antreiber da wirklich auch aktiv zu werden und das war dann dann meine erste Maßnahme, dass wir noch mal uns Gedanken gemacht haben, wie sie das Rollenbild aus, aber auch ne Kapazitätsanalyse gemacht, das heißt wie ist wer wo ausgelastet, mit welchen Tätigkeiten und das einfach mal noch mal analysiert. Ist es das, was wir wollen? Und wie gehen wir da weiter vor? Also das war eben ein ein großer Punkt, wo wir da angehen. Aber dann aber im nächsten Schritt auch schauen, was brauchen wir denn noch an zusätzlichen Kompetenzen im Team, was müssen wir da machen? Das sind so die Punkte, wo wir da momentan dran sind, um sag ich mal den Einkauf auf die Anforderungen, die auch extern und intern bestehen Gewappneter zu machen, um das Ganze auch gut und als Mehrwert für das Unternehmen dann. Hinzubekommen.

Sprecher 3

Schön war es, dass wir die ganze strategische Ausrichtung des Einkaufs immer an der Strategie des Gesamtunternehmens gespiegelt haben und. Letztendlich, das Ergebnis hat perfekt, wirklich perfekt auf die Strategie des Unternehmens gepasst und wir konnten eigentlich alle Aspekte, die wir da verfolgen, wieder in der Strategie für cashbore Gruppe wiederfinden. Und das gibt uns natürlich letztendlich in diesem Bereich sehr, sehr gute Möglichkeit auch. Unsere Tätigkeiten innerhalb unseres Unternehmens. So zu kommunizieren.

Sprecher 2

Jetzt habe ich da an der Stelle tatsächlich noch eine spontane Rückfrage. Ich glaube, dass in vielen Einkaufs Organisationen die Schwierigkeit besteht, dann eben auch die zweifellos dazugehörigen Ressourcen für so eine Umsetzung oder überhaupt für die Konzeptentwicklung zu generieren. Können Sie da Tipps geben, wie Sie damit. Ne Unternehmensleitung, Stakeholdern oder sonstigen in den Dialog gegangen sind, die könnten ja auch sagen, ja, der Einkauf hat bisher funktioniert, wozu wollt ihr jetzt zusätzliches? Am Ende muss man es ja sagen ne so Training, Weiterbildung, Entwicklung das kostet und auch eine Beratung kostet natürlich Geld, also war da Überzeugungsarbeit zu leisten und was könnten sie da vielleicht dann einblicken? Geben.

Sprecher 4

So, wo wir das Projekt gestartet haben, haben wir sag ich mal auch das Komittment mit der Entscheider Ebene getroffen, wohin wir wollen. Das heißt, wir haben da auch die volle Rückendeckung und können dann auch mit Gewissheit sagen, dass das, was daraus resultiert. Immer abgestimmt ist auch in dasselbe Zielbild geht der Günther Schimmel hat es gerade erwähnt, es passt zu der Strategie dieses. Hat, sprich dass wir auch Innovation Führer sein wollen, sprich wir müssen auch den Einkauf da auch ausrichten, dass die notwendigen Fähigkeiten hier dann implementiert werden, um sage ich mal diese Strategie gerecht zu werden. Das heißt, wir können da immer wieder diesen Bogen schließen und können damit auch gut die Stakeholder dann mitnehmen.

Sprecher 3

Den ganzen Prozess mit eingebunden waren. Wir haben da bestimmte Befragungen auch durchgeführt, um einfach auch die Anforderungen von unseren Stakeholdern abzudanken, was sehr gut gelungen ist und letztendlich dazu führt, dass wir die Akzeptanz im Unternehmen haben.

Sprecher 2

Ja, also ich glaube, das war noch mal ein ein wichtiger Punkt, weil ich glaube, so so, es gibt so viele gute Überlegungen für Einkaufsorganisationen, die dann nicht so richtig vorankommen, weil es dann eben an entweder an der Akzeptanz und oder an den Ressourcen passt. Also heißt Unternehmensleitung mit reinnehmen, Einkauf geht voran, aber nicht alleine isoliert, sondern eben in Abstimmung mit den Stakeholdern und natürlich auch der Geschäftsleitung drumherum. Um die da eben sicherlich auch nicht nur finanziell, sondern dann eben auch in der Argumentation eine Unterstützung anbietet. Ich glaube, jetzt haben wir die Reise fast abgeschlossen, tatsächlich ist an dem Tag, wo wir das aufzeichnen, ich will nicht sagen Fernsicht, aber das Wetter gut, wenn sie sozusagen vom vom Berggipfel Nummer 1 oder 2, auf dem sie sich gerade befinden, jetzt nach vorne gucken, was steht bei ihnen jetzt? In der nächsten Zeit im Rahmen dieser Transformationsreise noch auf der Agenda.

Sprecher 4

Also wir sind natürlich weiter dran. Die Roadmap ist soweit weiter zu bearbeiten, das ist ja der Fahrplan, den wir festgelegt haben, das heißt, wir kümmern uns jetzt aktiv darum, die die Warengruppenstrategie auszubauen, aber auch intern sage ich mal, in der Abteilung die Kommunikation noch mal zu überprüfen, zu schauen, was müssen wir verbessern, das heißt dann, wenn man ein neues Kommunikationskonzept aufsetzen. Setzen aber ganz arg wichtig ist natürlich nach wie vor das Team motiviert dabei zu behalten. Das heißt, auch da gab. Ganz, ganz viel Energie reinzustecken, dass wir da, sag ich mal, das Team auch dabei haben bei dem, was wir vorhaben.

Sprecher 2

Super. Und dann vielleicht Herr Schimmel als Bereichsleiter noch mal einen quasi Horizont weiterzugucken, ein bisschen weg von Kesbora, sondern generell. Also was sind aus Ihrer Sicht für die mittelständischen Einkäuf Einkäufer oder Einkaufskollegen die Themen? Die sie aus Ihrer Sicht in den nächsten Jahren in den Blick nehmen sollten.

Sprecher 3

Ja. Gut, ganz präsenter Moment. Ich glaub das geht nicht nur Mittelständlern so, sondern allen. Ja, jeder hat ein ein Kosten ein Kostenthema sehr sehr prägnantes Thema, das im Moment das Thema von Kapazitäten finden, was man vielleicht vor ein 2 Jahren hatten ja wieder verdrängt und das sind Themen, die wir an. Immer. Begegnen aber darüber hinaus durch die Ganzen. Ich sag mal, die weltpolitische Lage werden Themen wie. Internationale. Regularien einen viel größeren Anteil an unserer Arbeit annehmen. Wie wie es wäre, in der Vergangenheit gewohnt sind. Ja, wir wissen das Thema Risikomanagement noch mehr in den Mittelpunkt ziehen und letztendlich ja, das geht uns allen so, nicht nur in der Beschaffung und im Einkauf. Wir brauchen gute qualifizierte Mitarbeiter und da geht es tatsächlich dann drum, wer gewinnt den Krieg. Um des Talents.

Sprecher 2

Ich kann nur sagen, ich habe das Gefühl, sie sind da bestens für aufgestellt. Ne zum einen Produkt, dass die Leute kennen, dann ein strategisches Konzept für die Beschaffung, die sie auf die Zukunft vorbereiten. Leitet und dann offensichtlich auch Führungskräfte, die sagen, Mitarbeiter sind uns auf dieser Reise wichtig, weil sonst hat man da ja gerne auch so ein Disconnect von Strategie und Mitarbeitern. Insofern kann ich da nur viel Erfolg. Das nötige Quäntchen Glück wünschen aber an der Stelle vor allem Danke sagen. Danke, dass Sie sich Zeit genommen haben, dass sie so offen Einblick gegeben haben, auch eben in dieses Jahr. Wir haben uns da auch Unterstützung geholt, das tut auch im Mittelstand nicht weh, von daher wie gesagt einfach noch mal herzlich Dank und viel Erfolg bei dem weiteren Weg.

Sprecher 3

Dankeschön. Ja, vielen Dank.

Sprecher 1

Sie hörten. Kaufkraft der Entscheider Talk, ein Podcast des BME Musik Sascha Wild, Sprecher Ingo Wassermann eine Produktion des Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik EV

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