Einkauf bewegt Energie

Shownotes

Wie wirkt sich die Energiewende auf den Einkauf aus? Und welche Rolle spielen Sie, wenn es darum geht, Netze intelligenter zu machen, Versorgungssicherheit zu gewährleisten und gleichzeitig Digitalisierung, Nachhaltigkeit sowie internationale Lieferketten zu steuern?

In dieser Folge spricht Prof. Dr. Florian C. Kleemann mit Olaf Komitsch, CPO der EnBW, über die Herausforderungen eines Einkaufs, der heute mehr denn je als Schnittstelle zwischen Politik, Lieferanten und Gesellschaft agiert.

Erfahren Sie, wie sich der Einkauf in globalen Märkten mit wenigen Schlüsselanbietern behauptet, warum langfristige Lieferantenpartnerschaften entscheidend sind und wie gemeinsames Risikomanagement sowie eine offene Fehlerkultur selbst bei unvorhersehbaren Ereignissen wie der „Ever Given“-Blockade im Suezkanal den Unterschied machen.

Außerdem beleuchten sie innovative Kooperationen zwischen Energieunternehmen: Einkaufsgemeinschaften und kollektive Beschaffungsstrategien werden zu entscheidenden Instrumenten, um die Energiewende termingerecht und effizient voranzutreiben.

Hören Sie rein und entdecken Sie, warum der Einkauf heute ein zentraler Treiber der Energiewende ist und welche Impulse Sie für Ihr eigenes Unternehmen mitnehmen können!

Transkript anzeigen

00:00:01: Kaufkraft, der Enshider Talk, der Podcast des BME mit aktuellen Trends und Informationen aus Einkauf, Logistik und Supply Chain Management.

00:00:13: Dieser Podcast wird Ihnen präsentiert in Kooperation mit Schweizer Fachinformationen, der Plattform für professionelles Wissen.

00:00:21: Wie Sie den Einkauf von Informationen optimieren, erfahren Sie auf schweizer-online.de im Bereich Services für Unternehmen.

00:00:28: Wir hören uns!

00:00:34: Liebe Zuhörer, liebe Zuhörerinnen, liebe Einkaufskommunity, herzlich willkommen zum BME Podcast Kaufkraft.

00:00:40: Mein Name ist Florian Kleemann, ich bin Professor für Supply Chain Management an der Hochschule München und beschäftige mich dabei insbesondere mit der zukunftsorientierten Entwicklung des Einkaufs.

00:00:49: Ich freue mich an dieser Stelle ausgewählte Expertinnen und Experten rund um die Transformation des Einkaufs begrüßen, befragen und mit ihnen diskutieren zu können.

00:00:58: Dabei sprechen wir heute über einen Strauß von Themen, die alle etwas mit der Gestaltung von Veränderungen zu tun haben.

00:01:03: Quasi die Wins of Change, Energiewende, Lieferantenbeziehungen und die Rolle der Einkaufsverantwortlichen hierbei.

00:01:10: Dabei fühle ich mich geehrt, heute den CPO der ENBW, Herrn Olaf Kumitsch begrüßen zu dürfen.

00:01:16: Herzlich willkommen Olaf, schön, dass du da bist.

00:01:19: Vielen Dank für die Einladung, ich freue mich sehr.

00:01:21: Super, ich habe gerade schon was zu... thematischen Rahmen gesagt, Winds of Change, es muss keiner Angst haben, dass ich jetzt die Scorpions singe.

00:01:29: Ganz im Gegenteil, wir schauen auf wirklich einen bunten Blumenstrauß von Einkaufsthemen, die glaube ich für uns alle als Einkäuferinnen und Einkäufer, aber auch als Teil der Gesellschaft wichtig sind, nämlich die Energiewende, dann mit stärkerem Fokus auf den Einkauf, die Lieferantenbeziehungen und die Gestaltung von Lieferantenmärkten, als auch die Rolle der Führungspersonen darin.

00:01:50: Deswegen, bevor ich zu lang über diesen Blumenstrauß spreche, gehen wir doch einfach an.

00:01:55: Wir möchten aber natürlich dich Olaf an der Stelle auch noch mal kennenlernen.

00:01:59: Von daher sag gerne was zu dir als Person, zu deinem Werdegang und dann gerne was zu deinem Arbeitgeber der ENBW.

00:02:06: Mein Name ist Olaf Kumitsch.

00:02:07: Ich bin seit acht Jahren Einkaufsleiter der ENBW.

00:02:10: Ich bin damals als Quereinsteiger reingekommen, habe aber schon eine Erfahrung von achtzehn Jahren in der NBW gehabt, in verschiedenen Ländern in Deutschland, England und den USA.

00:02:21: Und ich habe ein wichtiger Punkt, ich komme aus der Vertriebsecke sozusagen als im Startpunkt und habe dann, rückblickend würde man sagen, Finance and Risk Themen gemacht und wunderbarerweise bin ich durch... Zufall tatsächlich Einkaufsleiter geworden, ein bisschen Zufall muss ja auch immer dabei sein bei solchen Themen und habe festgestellt, wie wunderbar diese verschiedenen Vorerfahrungen mir geholfen haben, jetzt sozusagen diesen Job durch doch sehr unsichere Zeiten von Corona und nach Corona und jetzt den ganzen Lieferketten-Disruptionen zu führen.

00:02:55: Super, ja, wirklich spannender Lebenslauf.

00:02:57: Ich glaube, allein darüber könnten wir sprechen, wollen aber natürlich bei so einem renonierten Unternehmen wie der ENBW Auch die Themen kennenlernen die NBW als einer der größten Energieversorger in Deutschland beschäftigen.

00:03:08: Von daher sagt gerne noch ein bisschen was zum Unternehmen selbst, bevor wir uns dann um den Einkauf kümmern.

00:03:15: Ja, du hast mit Wind angefangen.

00:03:16: Wir lieben gegen Wind.

00:03:18: Wir machen Offshore Wind, wir machen Nonshore Wind.

00:03:20: Wir bringen sozusagen Wind, übersetzen wir in Energie mit unseren Anlagen.

00:03:24: Wir gestalten als ENBW die Energiewende sozusagen den Umbau der CO-zweifreien Energieinfrastruktur in Deutschland und in Europa.

00:03:33: Wir sind das einzige voll integrierte Energieunternehmen in Deutschland, weil wir die gesamte Wertschöpfungskette abdecken von der Erzeugung von Energie über die Verteilung, den Handel, aber auch die Verteilung halt auf der Höchstspannungsebene, als auch dann im Verteilnetz bis zu den Kunden.

00:03:53: Dadurch haben wir eine relativ breite Produktpalette.

00:03:56: Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur, ich habe es gerade genannt, zwei Erzeugungsarten, aber natürlich auch alle regenerativen Themen.

00:04:03: Fernwärme, Gas, Speicherung, Gas, Energiehandel, wir bauen die Netze.

00:04:09: in Baden-Württemberg, aber auch im Übertragungsnetz in Süddeutschland.

00:04:12: Und wir haben sozusagen auch auf der Kundenseite die intelligente Infrastruktur, nennen wir das Thema, wo sozusagen die Vernetzung von Haus und dem Erzeugungssachen, die im Haus stattfinden, bis hin zur E-Mobility, Telekommunikation und natürlich dann die Solarspeicher oder Solarmodule und deren Speicher.

00:04:33: um das vielleicht auch mal so ein bisschen in Zahlen auszudrücken.

00:04:36: Wir sind ein Unternehmen von etwas über dreißigtausend Mitarbeitern mit einem Umsatz von über dreißig Milliarden und knapp vier Komma neun Milliarden Adjusted EBITDA.

00:04:47: Und wir haben im letzten Jahr im zwanzig vierundzwanzig sechs Komma zwei Milliarden in die Transformation.

00:04:55: des Energiesystems investiert.

00:04:57: Also doch eine relativ große Summe und somit natürlich auch für uns das Einkauf immer wieder eine große Herausforderung, diese ganzen Investitionen auch entsprechend einzukaufen bei unseren Lieferanten.

00:05:07: Ja, vielleicht pack mal das Thema da gleich bei den Hörnern.

00:05:11: Ehrenbw, ich denke für die meisten ist das so oder so ein Begriff.

00:05:15: Ich selber wohne ja auch in Baden-Württemberg.

00:05:16: Das heißt, man kommt nicht an euch vorbei und wir wollen natürlich auch da versorgen, dass man am Einkauf nicht vorbei kommt.

00:05:23: Kannst du uns ein bisschen was sagen, wie der Einkauf bei der Ehrenbw strukturiert ist, was so die Rolle auch im Rahmen des Unternehmens für euch ist, die ihr da auskleidet?

00:05:35: Also ich glaube, wir kommen so von einer klassischen Energieversorger und einem sehr großen Anlagenbauer.

00:05:41: Das heißt, wir haben schon einen langen Weg als Einkauf auch hinter uns, wo wir sozusagen lange Zeit auch hinter den Technikern der Bestellschreiber lange Zeit waren.

00:05:51: Und auch diese Transformation ist eine ganz wichtige.

00:05:54: Wir sind stand heute etwas über zweihundertfünfzig Mitarbeiter.

00:05:58: Wir sind in fünf Standorten, auch wenn das Baden-Württemberg noch in unserem Namen ist, mit Stuttgart und Karlsruhe.

00:06:04: sind wir aber auch in Hamburg für unsere Aufschorwindaktivitäten vertreten in Leipzig oder auch in London.

00:06:11: Also von der Zeit her hat sich der Einkäufte auch deutlich internationalisiert.

00:06:15: Das Schaffungsvolumen pro Jahr ungefähr fünf Milliarden Euro und wir betreuen über sieben Tausend interne Kunden, also die Anforderer und knapp zehn Tausend Lieferanten und bilden damit natürlich auch so ein bisschen eine Verbindung zwischen diesen diesen ganzen Partnern, die wir haben.

00:06:31: So ist es gesagt.

00:06:33: Aber ein wichtiger Punkt ist nach vorne hin, wie gestalten wir dieses Zusammenspiel?

00:06:39: Wir haben immer mehr Unsicherheit, wir haben immer mehr Schwierigkeiten in den Lieferketten.

00:06:44: Ich glaube, da hat der Einkauf eine ganz zentrale Rolle.

00:06:49: eine große Reputationsgewinn, den wir als Einkauf in einem Unternehmen der systemkritischen Infrastruktur gewinnen konnten, war, dass wir tatsächlich bezeiten von Corona keinerlei Ausfälle hatten und trotzdem Schutzanzüge, Masken und all diese ganzen Themen beschaffen konnten und zu Preisen, die unter denen der Bundesregierung lagen.

00:07:12: Ich glaube, das ist ein tatsächlich wichtiger Punkt dieser begriffkritische Infrastruktur.

00:07:17: Man sich das auch bewusst macht an der Stelle, wo vielleicht viele Industriebetriebe in der Coronazeit einigermaßen restriktiv.

00:07:23: Mit Besuchern waren.

00:07:24: bei euch geht es da ja relativ schnell ans Eingemachte, wenn dann da irgendwie eine Hauptschalt warte oder sowas zu machen müsste.

00:07:30: Ich hatte nämlich damals in der Zeit einen Besuch bei euch geplant und der wurde dann natürlich abgesagt.

00:07:36: Von daher sicherlich allein hier schon spannender Einblick.

00:07:39: Für uns trotzdem noch so ein bisschen... Überblicksartig und von der Struktur her, glaube ich, ist es klar, auch danke, dass du da klare Zahlen benennst, ein bisschen in die qualitative Ebene.

00:07:49: Das heißt, wenn wir so zurückschauen, vor welchen Herausforderungen steht ihr, standet ihr in den letzten Jahren, was sind da auch Treiber, die vielleicht bestehende Herausforderungen dann nochmal größer werden lassen, dass wir einfach einen Überblick bekommen, was du der Ja, Blumenstrauß ist ja eigentlich was Positives, aber was der Blumenstrauß, der Herausforderungen für euch bereithält.

00:08:12: Wir sind sozusagen, im Jahr zwölf, als Unternehmen zu sagen, uns klar die Energiewende verschrieben und haben gesagt, dass wir jetzt setzen auf regenerative Energien.

00:08:23: Das ist sozusagen ein ganzes Portfolio natürlich von Technologien und wir sind am Ende Anlagenbauer.

00:08:29: und bzw.

00:08:30: lassen die Anlagen sozusagen in unsere Infrastruktur einfließen.

00:08:34: Das ist erstmal so unser grobes Geschäft.

00:08:36: Das gilt dann natürlich auch für die Netze, für den Netzausbau, der immer weiter verdichtet werden muss, der immer intelligenter werden muss.

00:08:42: Das sind erstmal so inhaltlich die Themen.

00:08:44: Ich glaube, was ich spannend finde und das war eine Erkenntnis, die eigentlich in den letzten zwei, drei Jahren gereift ist, das ist früher hatten wir sozusagen Themen eines Energieversorgers und Themen eines Einkaufs.

00:08:57: In den letzten zwei Jahren ist das sozusagen zusammengewachsen.

00:09:01: Also der CEO spricht über die gleichen Themen, wie ich als Einkaufsleiter.

00:09:06: Wir haben genau die Themen Lieferketten, Resilienz oder Lieferketten Schwierigkeiten, um es negativ auszudrücken.

00:09:12: Wir haben das Thema Fachkräftemangel.

00:09:15: Wir haben das Thema Finanzierung.

00:09:17: Wie können wir heute noch zu wettbewerbsfähigen Preisen bauen?

00:09:20: Wo kriegen wir das Kapital her?

00:09:22: Das sind die gleichen Themen, die wir sozusagen als auf der obersten Ebene im Einkauf auch haben.

00:09:27: Und dann gehen wir natürlich runter vernetzt in die einzelnen Warngruppen, Güter und Dienstleistungen, wo wir merken, wir sind ein großer ... Kunde in Baden-Württemberg für unsere Lieferanten.

00:09:38: Das ist natürlich eine Konzentration, die wir haben, aber wir sind auch immer stärker bundesweit und europaweit unterwegs.

00:09:44: Das heißt, unsere Expansion ist natürlich auch die Notwendigkeit, dass die Mitarbeiter das mitmachen.

00:09:49: Wenn du bisher halt Tiefbau in Baden-Württemberg eingekauft hast und wir jetzt sozusagen ganz deutschlandweit das benötigen, weil wir eine Ladeinfrastruktur aufbauen in ganz Europa, dann sind das Themen, die auch für uns sozusagen immer wieder Wandel bedeuten.

00:10:04: Und das Schöne ist sozusagen, wir haben sozusagen die einfache Wandlung in der Notwendigkeit unserer Mitarbeiter, weil wir sagen, auf der einen Seite, wir sehen, dass das Geschäft sich verändert und stark wächst.

00:10:15: Wir sehen auf der anderen Seite, dass wir uns geografisch ganz anders ausbreiten, sowohl nach vorne hin, wo wir bauen, als auch in die Lieferketten und im dritten Schritt natürlich, wie wir merken, dass die Digitalisierung uns auch zur Veränderung treibt und sozusagen auch neue Wege aufmacht.

00:10:32: Ist es denn der Einkauf dann auch gewohnt auf dieser Ebene, sag ich jetzt mal, zu spielen, weil bei den Themen, die du jetzt gerade genannt hast, also CEO-relevanz aus den Themen heraus, geht ja eigentlich beim Thema Energiewende fast noch mal einen Schritt höher, so im Sinne von politische Leitlinien, also sie könnt ja Leitungen nicht bauen ohne die Unterstützung der Politik, ergeben sich daraus auch dann Herausforderungen, die wiederum dann bei dir auf dem Tisch landen?

00:11:01: Sagen wir mal so, ich glaube, in der Vergangenheit konnten wir die Sachen auf dem Tisch liegen lassen.

00:11:04: Wenn wir heute erfolgreich sein wollen, geht das nicht mehr.

00:11:08: Ich mache dir mal zwei Beispiele.

00:11:10: Ich hätte nicht gedacht, wenn mich vor zwei Jahren gefragt hast, was umfasst sozusagen deine Hauptaufgabe oder was anfasst deine Aufgabe.

00:11:17: Ich wäre nicht an den Punkt gekommen, dass ich zum Beispiel jetzt mit Abgeordneten des Europaparlaments mich mal auseinandersetzen muss und mit denen mal darüber sprechen muss, wie uns das Lieferketten-Sorgfaltspflichtengesetz oder die europäischen Pondung.

00:11:30: Welche Schwierigkeiten uns das in der Umsetzung bereitet?

00:11:33: Wir sind ein öffentliches Unternehmen.

00:11:35: Wir sind mehrheitlich sozusagen in öffentlicher Hand.

00:11:38: Das bedeutet, wir unterliegen auch dem Vergaberecht, dem EU-Vergaberecht.

00:11:42: Das macht uns zusätzliche Restriktionen.

00:11:45: Und wenn man das auch mal den Politikern erklären kann und darf, welche Auswirkungen das auf unsere tägliche Arbeit hat, sind das Sachen, wo ich früher gedacht hätte, das müsste ich nicht tun.

00:11:57: Wir merken aber, dass das zur Gesetzgebung sozusagen auch dazugehört und der Begriff Lobbying ist ja häufig negativ besetzt, aber allein diesen Dialog jetzt auch auf der politischen Ebene in Brüssel und Berlin zu führen, ist, glaube ich, ein ganz wichtiger.

00:12:10: Der ist sozusagen als neue Tätigkeit dazugekommen.

00:12:13: Wir haben auf der anderen Seite, weil wir merken, die Energiebranche ist jetzt nicht die, die ganz weit vorne im Einkauf immer schon war.

00:12:21: Da gibt es Branchen, die deutlich weiter sind als wir.

00:12:24: Und ich halte es dann sozusagen mit der Maßgabe lernen von anderen, lernen von den Besten.

00:12:29: Das heißt, wir wollten auch sozusagen den Branchen-Dialog ein bisschen erweitern und nicht nur allein in der Energiebranche gucken.

00:12:36: Wo können wir möglicherweise besser zusammenarbeiten, was wir zum Beispiel so durch Roundtables oder sowas organisiert haben im letzten Jahr, sondern wir haben so sogar einen European Energy Supply Chain Summit letztes Jahr ins Leben gerufen, wo ich die Schirmherrschaft übernehmen durfte.

00:12:52: Und das sind wichtige Elemente, dass wir uns übergreifend über die großen Themen, die wir nicht so leicht lösen und nicht mehr sozusagen als Einkauf alleine lösen können, dass wir uns da vernetzen mit den Lieferanten, mit der Politik und auch natürlich dann mit unseren Kunden, weil die am Ende ja auch sozusagen da was mitzusprechen haben.

00:13:13: Darf ich da ganz konkret nochmal zum Thema Energiewende fragen?

00:13:16: Ich bin selber mit der Branche hinreichend vertraut.

00:13:20: Ich glaube aber, dass es dann auch bei unseren Hörern und Hörerinnen welche gibt, die sagen, na ja, Strom kommt aus der Steckdose.

00:13:26: Vielleicht kannst du in dieser simplen Sichtweise und stark vereinfachtenden Sichtweise ein bisschen was zugeben.

00:13:31: Was bedeutet Energiewende beziehungsweise dann insbesondere auf den Fokus?

00:13:35: Was sind die Herausforderungen der Energiewende für den Einkaufs respektive Beschaffungsbereich?

00:13:41: Also auf der großen Ebene erst mal ist das ja richtig.

00:13:44: Der Strom kommt aus der Steckdose.

00:13:46: Er muss nur von irgendwo her transportiert werden.

00:13:48: Erst mal.

00:13:49: Und wir sind sozusagen aus einem sehr zentralen Energiesystem, wo es große Kraftwerke an Standorten gab, hat man sozusagen Spinnennetzartig, Netze verteilt bis in den letzten Haushalt.

00:14:02: Heute stellen wir fest, dass viele Leute Solaranlagen auf dem Dach haben, sich Speicher einbauen, Elektroautos zu Hause laden, also nochmal Energiebedarfe sich deutlich verändern und mal ganz vereinfacht gesagt sich Lastflüsse in alle Richtungen bewegen.

00:14:16: Manchmal ist es so, dass die Solardächer so viel Strom produzieren, dass die großen Kraftwerke gar nicht mehr gebraucht werden.

00:14:22: Das ist sozusagen auf der Mikro-Ebene der Verteilnetze ein ganz wesentlicher Punkt.

00:14:29: Was heißt das für uns?

00:14:31: Wir müssen dafür sorgen, dass schnell immer wieder Netzverdichtungen gemacht werden.

00:14:35: Es gibt in Deutschland so ein Sicherheitssystem, das nennt sich N plus eins.

00:14:39: Das heißt, man versucht immer, dass ein Stromausfall nicht stattfindet, sozusagen immer eine Ersatzleitung damit zu verbinden.

00:14:46: Das bedeutet, wir müssen sehr schnell mit unseren Netzgesellschaften hinterher immer wieder den Netzausbau planen, mit den Kommunen diesen Netzausbau beschließen.

00:14:56: Wir haben gesagt, wir machen auch noch Telekommunikation.

00:14:58: Das heißt, Das ist dann auch noch die Frage, kann ich parallel Telekommunikationsleitungen, Internet, Glasfaser verlegen?

00:15:04: Das sind Sachen, die sozusagen in der Komplexität deutlich größer sind, als sie früher waren, weil wir auf einmal mehrere Warengruppen oder Geschäftsfelder bei uns zusammenbringen müssen und am gleichen Tag sozusagen an der Baustelle wieder zusammenführen müssen.

00:15:17: Ich glaube, ich mache so ein wesentlicher Aspekt.

00:15:21: Einen, den ich so ein bisschen im Hinterkopf habe, ist natürlich, ihr seid ein großer Anbieter, ihr seid nicht der einzige Anbieter.

00:15:27: Auch europaweit wird ja am Netz stark ausgebaut, um den europäischen Energiemarkt dann auch zu einer technischen Realität werden zu lassen.

00:15:36: Was macht das mit dem Lieferantenmarkt?

00:15:38: Gleich geht es hier weiter.

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00:16:52: Wir hören uns!

00:17:01: ist eigentlich mal stark ausgebaut, um den europäischen Energiemarkt dann auch zu einer technischen Realität werden zu lassen.

00:17:10: Was macht das mit dem Lieferantenmarkt?

00:17:12: Ich meine, du hast gesagt, ihr habt da zwölf mit angefangen, aber ich denke, das ist ja kein Lieferantenmarkt, der seit Jahren sozusagen so eine hohe Nachfrage gewohnt war.

00:17:22: Wie stellt sich das für euch da?

00:17:25: Absolut, das sozusagen.

00:17:26: am Ende sind das Weltmärkte, unsere Lieferanten bedienen sich auf Weltmärkten und wir haben auch festgestellt, dass unsere großen Lieferanten entscheiden, wo sie auf der Welt investieren.

00:17:36: Das heißt, das hat sehr viel wieder mit EU.

00:17:39: auch zu tun, wie sind die Voraussetzungen in Europa innerhalb der Europäischen Union, dass wirklich Industriepolitik hier stattfindet, dass Leute hier auch weiterhin Produktion machen, dass Unternehmer Deutschland und Europa attraktiv finden.

00:17:54: Da merken wir, dass wir eine hohe Konzentration kriegen, dass sich die Anbieter verdichten.

00:17:59: Das ist kein Geheimnis, wenn man heute einen Gaskraftwerk, was wir als Übergangstechnologie noch brauchen werden, wahrscheinlich in Deutschland, dann gibt es zwei.

00:18:09: bis drei Anbieter pro in der Welt.

00:18:11: Und die Entscheidung ist, dann wird das ein Kraftwerk in Saudi-Arabien gebaut oder wird eins in Deutschland gebaut.

00:18:17: Das heißt, wir haben eine sehr, sehr veränderte Marktsicht und sagen auch einen ganz einen Konkurrenzkampf bei diesen Themen.

00:18:25: Verstärken kann man das noch, wenn es sozusagen Subventionsmärkte gibt, also wo dann mal Sachen auch unterstützt werden, dann geht es natürlich sehr schnell, dass sehr viele gleichzeitig auf die gleichen Lieferanten gehen und dann brauchst du natürlich eine gute Lieferantenbeziehung.

00:18:39: um dann zu gucken, wie kannst du auch deinen Anteil an der Energiewende weiterhin gestalten.

00:18:44: Das glaube ich ein ganz wichtiger Punkt.

00:18:46: Wir haben sehr langfristige Zyklen des Paybacks.

00:18:49: Das bedeutet, wir müssen uns sehr genau mit unseren Lieferanten auseinandersetzen, weil wir eine hohe Qualität haben und das wir hinterher weniger Wartung haben und die OPEX oder die Maintenance Kosten, wie heißt das auf Deutsch, die Betriebskosten möglichst auch gering halten.

00:19:06: Ja, genau das war der Aspekt, auf den ich rausgesehen wollte, dass dieses Thema, das dann global eigentlich fast nahezu transparenter Markt ist, die großen Projekte und Vorhaben sind bekannt.

00:19:18: werden jetzt auch in einem meines Erachtens relativ starken zeitlichen Ballungen durchgeführt.

00:19:22: Das Thema also Kapazität und wie man sich die von Lieferanten sichert.

00:19:26: Also allein hier steckt ja schon Perspektivwechsel gegenüber dem Einkauf, der es ja oft gewohnt ist, mehrere Anbieter auswählen zu können.

00:19:33: Und es führt ja dann auch so, wie du angedeutet hast.

00:19:35: anderen Lieferantenbeziehungen.

00:19:37: Und das ist meine Wahrnehmung, dass seit Jahrzehnten über Lieferantenpartnerschaft gesprochen wird und strategische Partner.

00:19:45: Und ich kritisiere jetzt mal ein bisschen vielleicht viel blumige Worte, ohne dass es dann wirklich Realität wird.

00:19:52: Für euch aber, glaube ich, ist es... Deswegen hatte ich auch hier so gezielt nachgefragt, eben essentiell für das Wachstum und auch die Stabilität des Unternehmens, dass ihr mit den Lieferanten eben diese Projekte aufplanen könnt unter der zusätzlichen Komplikation des Vergaberechts wohlgemerkt, wie du gesagt hast.

00:20:08: Aber was ist denn euer Verständnis von Lieferanten bzw.

00:20:12: wie und wie erweckt ihr das dann auch potenziell zum Leben?

00:20:15: Weil wie gesagt, Lieferantenmanagement und Lieferantenpartnerschaft, die Buzzwords fliegen schon relativ lang durch die Gegend.

00:20:21: bei euch scheint es ja wirklich so zu sein, dass es ohne die, das mit Leben zu füllen, gar nicht vorangehen kann.

00:20:27: Na, wir bauen Infrastruktur.

00:20:28: Du hast also historisch erst mal auch eine längere Beziehung mit deinen Lieferanten, also insbesondere, wenn es um die Investitionen geht.

00:20:34: Also das kapaxlastige Geschäft, wie man dann so schön sagt, da sind wir von der Wiege bis zur Baare sozusagen ja mit den Lieferanten verbandelt.

00:20:43: Wir haben hohe Abhängigkeiten auf Baustellen, gehen Sachen schief.

00:20:47: Das heißt, du lernst auch sowas wie Fehlerkultur miteinander.

00:20:50: Das heißt, es gibt sozusagen schon eine natürliche Verbundenheit.

00:20:53: Und ich glaube, in dem Bereich muss man sagen, ein guter Lieferant ist ein langfristiger Lieferant, der uns auch kennt, die Vorteile und Macken einer ENBW kennt und auch weiß, was er, wie er damit uns umgeht und weiß besser.

00:21:08: Das ist sozusagen eine gute Voraussetzung.

00:21:11: Wo ich glaube, dass wir in der Zukunft noch mal stärker angucken und da nehme ich immer so ein bisschen, weil ich das nicht zu wettbewerblich tief reingehen möchte, nehme ich mal das Beispiel der Ever Given, die quer im Suchskanal stand.

00:21:23: Wir haben immer mehr Events in der Welt, wo wir hinterher feststellen, das war unvorhersehbar und trotzdem muss dafür einer bezahlen.

00:21:30: Und wir landen, es gibt jetzt zwei Ansätze, der eine ist, wir überbieten uns mit Risikozuschlägen.

00:21:37: für die Versicherung von Themen, die wahrscheinlich nie wieder eintreten.

00:21:42: Oder wir müssen einen anderen Weg finden, wie wir miteinander gut zusammenarbeiten.

00:21:46: Und wo tatsächlich ein Weg nach vorne ist, ist sozusagen auf der einen Seite sehen wir, dass Lieferanten hohe Investitionsnotwendigkeiten haben für neue Anlagen.

00:21:55: Das bedeutet, sie brauchen natürlich auch langfristige Partnerschaften und langfristige Abnahme.

00:22:00: Das ist ein Thema, wo wir uns natürlich in der Partnerschaften-Modell bewegen.

00:22:05: Und das Zweite ist aber auch der Umgang.

00:22:07: Was machen wir?

00:22:07: Wie gehen wir mit unvorhergesehenem Umgang?

00:22:09: Das ist sozusagen die Frage.

00:22:11: Wie schaffen wir sozusagen einen normal Null Betrieb, der sozusagen bekannte Risiken auch versichert?

00:22:17: Aber was ist der Arbeitsmodus?

00:22:20: Und das ist tatsächlich sehr innovativ und neu.

00:22:22: jetzt, wo wir gerade auch mit ersten Lieferanten in Verbindung stehen und sagen, wie können wir das Thema denn neu denken?

00:22:31: Das zu dem Zeitpunkt, wo irgendwie eine Krise eintritt, die wir beide nicht verursacht haben.

00:22:37: Wie ist denn dann unser bester Modus operandi in diesem Fall.

00:22:42: Weil die Voraussetzungen sind heute geschaffen.

00:22:44: Wir haben digitale Vernetzung, die kann man nutzen.

00:22:47: Wir haben Fachkräfte, die sich untereinander kennen.

00:22:51: Und wenn wir, ich übertrage es jetzt nochmal wieder auf die evergiven, wenn wir damals nicht uns hingesetzt hätten und gesagt hätten, Ich habe es in der Tagesschau erfahren, dass die Ever Given quer steht.

00:23:01: Und am nächsten Morgen habe ich in die Verträge geguckt, ist das Loch bei uns im Boot sozusagen auf unserer Seite vom Boot?

00:23:08: Nein, ist es nicht.

00:23:10: Das war sozusagen, dann habe ich es wieder beiseite gepackt.

00:23:13: Es wird keine größeren finanziellen Auswirkungen für uns haben.

00:23:17: Ehrlicherweise, wir wissen, dass das hohe finanzielle Auswirkungen hatte.

00:23:20: Und wir haben wenig dafür getan, das Gesamtsystem zu verbessern.

00:23:25: Kannst du da noch so vielleicht?

00:23:27: noch kleinere Ansätze, also konkrete Maßnahmen benennen.

00:23:30: Du hattest von einem Informationsaustausch roundtable gesprochen, also wie man sich den Lieferantenmarkt und diese neuen Kooperationsansätze neu zurechtlegt oder anders zurechtlegt.

00:23:43: Also, wir gehen sogar soweit, dass wir jetzt das Wort Einkaufsgemeinschaft mal in den Mund nehmen.

00:23:48: Das ist jetzt auch kein kleines Thema, muss ich zugeben.

00:23:50: Aber wenn wir es wirklich ernst meinen und sagen, wir wollen in Deutschland die Energiewende in den Zeitfenstern vorantreiben, dann merken wir, dass unsere Mitbewerber und unsere Kollegen, die auch die Energiewende gestalten, die gleichen Probleme haben.

00:24:05: Das heißt, wir werden uns sozusagen immer mehr vernetzen müssen mit dem Thema, wo wir gemeinschaftlich einkaufen.

00:24:12: Wir haben sehr viele neunhundert Stadtwerke, sind es irgendwie wahrscheinlich immer noch.

00:24:18: Das heißt, da merkt man, dass sozusagen ein chinesischer Lieferantenmarkt sich aufzubauen, weil man einfach Module, Solarmodule oder irgendwas aus Übersee benötigt, dass das eine wahnsinnige Anstrengung für jene einzeln ist.

00:24:30: Und da sozusagen auch zu gucken, wie können wir da gemeinsam vorangehen.

00:24:33: Das ist, glaube ich, ein ganz wichtiger Punkt.

00:24:36: Eine Marktmacht aufbauen auch sozusagen als gegenüber anderen.

00:24:41: Ich habe vorhin gesagt, Saudi-Arabien baut auch gerade sehr viel.

00:24:45: Amerika hat sicherlich eine hohe Unsicherheit im Moment, aber das sind wichtige Punkte, wo wir viel breiter vordenken müssen.

00:24:52: Auf der feinen Ebene ist die Bandbreite riesig.

00:24:57: Da nutzen natürlich meine Kollegen und Kolleginnen aus dem Team alle Einkaufshebel, die sozusagen bekannt sind.

00:25:02: und auch da sage ich, wir sind in den letzten Jahren stark gewachsen.

00:25:06: Das heißt, wir haben aus anderen Industrien uns auch Mitarbeiter sozusagen in den Einkauf geholt.

00:25:12: Wir profitieren davon von deren Wissen und von deren Erfahrungen aus anderen Branchen und probieren dann auch sozusagen alle Einkaufshebel aus, die wir vielleicht in der Vergangenheit auch noch nicht so stark ziehen mussten.

00:25:24: Ja, das wäre tatsächlich auch eine Anschlussfrage von mir, weil ich glaube eben dieses veränderte Markt Verhalten, die Markttransparenz und auch die Möglichkeiten sozusagen die ganz klassischen, vielleicht kostenorientierten Einkaufshebel zu ziehen bei euch in so einer Marktlage natürlich einigermaßen begrenzt sind.

00:25:42: Jetzt stelle ich mir altgediente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einkauf vor.

00:25:48: den das einigermaßen schwer fällt.

00:25:50: Also wie habt ihr da auch so von der Führungsperspektive, Führungsebene raus auf diese Veränderung?

00:25:57: Ja, könnt ihr mir vorstellen, dass es sogar manchmal ein Kulturschock ist.

00:26:00: Wie habt ihr da drauf reagiert, wie hat sich da euer Rollenverständnis auf Führungsebene geändert und wie bringt ihr das auch an die Mitarbeiter-Ebene mit rein?

00:26:09: Also ich finde erstmal, dass wir es Einkaufsmitarbeiter immer schon Veränderung spüren.

00:26:15: Wir merken nämlich die konjunkturellen Schwierigkeiten unserer Lieferanten.

00:26:18: Wir spüren bei anderen Veränderungen und Changes.

00:26:21: Das heißt, ich habe nicht so das Gefühl, dass wir so ein typischer Bereich sind.

00:26:26: wenig Kundenkontakt hat oder wenig Kontakt nach außen und jetzt auf einmal einen Treiberbrauch, um Veränderung zu generieren.

00:26:33: Den Sense of urgency.

00:26:34: Es gibt natürlich, ein bisschen müssen wir gucken, dass wir das auf die einzelnen Leute auch mal poetisieren können, um dann zu sagen, hey, hier müssen jetzt Sachen sich auch verändern in der Zusammenarbeit.

00:26:45: In den meisten Fällen erleben unsere Mitarbeiter aber auch selbst, dass sozusagen Althergedienstes nicht mehr funktioniert.

00:26:52: Wir haben auf der einen Seite ein sehr junges Digitalisierungsteam, die uns mit neuen Methoden und auch mit neuen Ideen sozusagen helfen.

00:27:00: Wir haben viele Leute, die aus anderen Branchen kommen, die einfach auch das mischen.

00:27:05: Und auf der Führungsebene ist es, glaube ich, ein ganz spannender Punkt.

00:27:08: Es ist nämlich ein Haltungsthema.

00:27:10: Wie können wir eine Haltung vermitteln, dass wir sagen, wir müssen aus dem Modus raus.

00:27:14: Der heißt, wir haben alles unter Kontrolle und wir schaffen nur neue Instrumente, um alles unter Kontrolle zu haben.

00:27:22: Aber wie kommen wir dahin zu sagen, dass wir unsere Mitarbeiter so stärken in der Selbstverantwortung, dass sie die richtigen Schlüsse aus den Impulsen, die sie vom Markt, die sie vom Lieferantentakt täglich bekommen, dass sie da die richtigen Schlüsse auch selber ziehen können.

00:27:37: Das ist, glaube ich, das Ziel, das sozusagen noch nicht der Status quo.

00:27:43: Aber das hat natürlich ganz viel damit zu tun, wie gehen wir mit Fehlerkultur um?

00:27:48: Fehler werden gemacht.

00:27:49: Wie gehen wir bei der Ausbildung der Leute aus?

00:27:51: Wie ermöglichen wir Leute Ausbildung oder wie motivieren wir Leute in Ausbildung?

00:27:58: Wir wollen, dass Leute selbstständig sagen, Mensch, ich habe hier Bedarf, ich muss mich da selber auch drum kümmern.

00:28:03: Also das Thema Selbstverantwortung ist an der Stelle großgeschrieben bei aller.

00:28:08: Besonderheit, dass am Ende wäre doch eine sehr hierarchische Struktur haben, weil am Ende ne Unterschriftenregelungen dafür sorgen, dass nur bestimmte Leute auch Verträge unterschreiben dürfen.

00:28:17: Das ist sozusagen der einzige Knackpunkt, aber ich finde halt, dass Einkaufsmitarbeiter eine unglaublich hohe Verantwortung jeden Tag schon nutzen.

00:28:25: Und da wäre es Unsinn, sozusagen, da weiterzubeformen.

00:28:28: Jetzt

00:28:28: hätte ich eigentlich eine Frage vorgesehen gehabt, inwieweit eure Herausforderungen und Lösungsansätze auf andere Branchen übertragbar wären.

00:28:36: glaube aber ehrlich gesagt, dass wir das schon gehört haben, weil Mitarbeiter in Verantwortung zu geben.

00:28:41: Trotzdem auch, wenn ich so übersetze, einen strukturierten Rahmen beizubehalten, dann diese Schnittstellenfunktionen vielleicht auch bewusster zu erleben und diese Dynamik.

00:28:51: Ich glaube, du hast das jetzt und da bin ich dankbar, weil es immer so ein Buzzword ist, aber dass dann eigentlich Veränderungen die einzige Konstante ist, dass wir da natürlich auch jede Menge Learning haben, die eigentlich total unabhängig sind von Unternehmen.

00:29:05: Größe und auch Branche.

00:29:08: Von daher würde ich meine Frage tatsächlich aufsparen und in eine weitere und dann langsam Richtung Abschluss gehende Frage formulieren.

00:29:18: Jetzt haben wir das Thema Lieferantmanagement, Gestaltung der Energiewende, auch Veränderung der Organisation, also Organisationskultur.

00:29:26: Du hattest ganz kurz angerissen das Thema auch Digitalisierung.

00:29:29: Von daher so weit möglich, lass uns doch auf deine Agenda spicken, was steht für dich in den nächsten Jahren für den Einkauf ganz weit oben oder zumindest nach den Themen, die wir schon besprochen

00:29:41: haben.

00:29:42: Also Digitalisierung ist für uns ein Instrument und damit haben wir zwei große Themen, die sozusagen davor stehen, wo wir dieses Instrument einsetzen wollen.

00:29:49: Das eine ist, Daten in Informationen umzuwandeln und Informationen zu besseren Entscheidungen zu nutzen.

00:29:59: Wir merken, dass Lieferketten heutzutage eine ganz wesentliche Entscheidungsvariable sind, die weit über den Preis und über Risikoverteilungen einfach so hinausgehen.

00:30:08: Das heißt, wir müssen Informationen am Da, wo die Entscheidung getroffen wird, müssen die richtigen Informationen vorliegen, um bestmöglich schnell und fundiert zu entscheiden.

00:30:18: Das ist ein Ziel der Digitalisierung.

00:30:20: und der zweite.

00:30:21: Ich bin bewusst als zweiten genannt, weil er sozusagen für mich auch der geringere Hebel ist, auch wenn das in einem Unternehmen immer natürlich eine große Rolle spielt.

00:30:31: Das ist, wie wir Prozesse effizienter und natürlich auch transparenter gestalten.

00:30:36: Und das ist der zweite Teil.

00:30:39: Das heißt also, dass die Digitalisierungsthema bleibt da.

00:30:42: Wo wenden wir das an?

00:30:43: Wir haben sozusagen uns selber auch sowas wie einen Supply.

00:30:49: das wird tatsächlich die Informationen über unsere Differanten, die immer manchfaltiger werden, an einem Ort wiederfinden und in einem Ort so Gebrauch nehmen.

00:30:57: Das heißt, wenn das Thema wird auf weitere Risiken, das Managern von Risiken weiter ausgedehnt.

00:31:04: Ich glaube, ein Punkt, der schließt sich noch mal an die Frage, die du nicht gestellt hast.

00:31:07: Also ich sage immer Steel with Pride, ja?

00:31:09: Also guck rum, was andere schon machen.

00:31:11: Ich glaube, andere sind auch gut und es erfordert eine Haltung, die wir verändern müssen.

00:31:16: Das ist nämlich Lärm von anderen.

00:31:19: Und ich bleibe beim Digitalisierungsthema.

00:31:21: Ich arbeite seit vier Jahren mit einzelnen Start-ups zusammen und sehr erfolgreich zusammen.

00:31:29: Und es ist unglaublich, wenn man einmal eine gemeinsame Sprache gefunden hat, wie viel man voneinander lernen kann.

00:31:36: Und das ist, glaube ich, ein ganz entscheidender Punkt, dass wir offen bleiben müssen für Lernen.

00:31:40: Und dann steht sozusagen darunter die gesamte Agenda, dass wir sagen müssen, wir haben natürlich das Thema kommerziell müssen wir sozusagen dafür sorgen, dass wir gute Preise generieren, weil am Ende resultiert das auch in einem Energiepreis, den wir alle nachher bezahlen müssen.

00:31:57: Es sind die Lieferketten, die uns weiterhin, glaube ich, beschäftigen werden, geopolitisch.

00:32:01: Und das dritte Thema, das wir uns noch gar nicht interessiert, ist das Thema Nachhaltigkeit.

00:32:06: Wir sind natürlich nicht nur jemand, der grüne Energie produziert, sondern wir wollen natürlich auch ein nachhaltiger Einkauf sein und alle Themen der ESG-Thematik natürlich auch berücksichtigen, weil das natürlich für uns auch in unsere Wertesysteme sehr, sehr gut passt.

00:32:22: Jetzt sage ich mit einem Schmunzeln, wie careful what you wish for.

00:32:25: Ich habe an der Stelle schon dem einen oder anderen Podcast-Gast eine weitere Folge abgerungen.

00:32:30: Nehmt das jetzt auch mal hier in den Themenspeicher.

00:32:33: Mach aber hier für die heutige Podcast-Kfolge einen Punkt.

00:32:36: Verbund mit einem sehr, sehr herzlichen Dank.

00:32:38: Aber generell für deine Zeit, für deine Offenheit, wie gesagt, zahlen Datenfakten, kriegen wir gar nicht so oft zu hören.

00:32:44: Und ich glaube auch wirklich tolle Einblicke und... Impulse gut erklärt, wo wir sagen können, ja, da kann sich jeder, egal welche Branche, egal welche Unternehmensgröße, aber Hauptsache Einkaufskommunität hier ein Scheibchen von abschneiden.

00:32:58: Also von daher vielen Dank, Olaf Komic an der Stelle.

00:33:02: Vielen Dank für deine Fragen und hat mir Spaß gemacht.

00:33:04: Danke

00:33:18: schön.

00:33:21: Eine Produktion des Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V

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